Reservoir für Zwangsarbeiter

Zum Bericht "Befreiung durch Erinnerung" (TV vom 28. Januar):

Ja, es trifft zu, dass Hinzert ein "Durchgangslager" für die Konzentrationslager Buchenwald, Natzweiler oder Dachau war. Viele Häftlinge erreichten diese Lager aber gar nicht, weil Hinzert auch ein Reservoir für Zwangsarbeiter war, die im Rahmen des NS-Programms "Vernichtung durch Arbeit" in der Schuhfabrik Romika (Gusterath) nach einem anstrengenden Fußmarsch von etwa 15 Kilometern über die Hohe Wurzel und den Rösterkopf (nach der Schicht zurück) ohne Atemschutz mit giftigen Lösungsmitteln Gummistiefel kleben mussten und so zur Mehrung des Wohlstands der Eigentümerfamilie beitrugen - diese Familie ihrerseits hatte den Betrieb bekanntlich für ein Spottgeld im Zuge der "Arisierung" von den jüdischen Vorbesitzern "erworben". Ich finde, diese aktive Beteiligung an der Nationalsozialistischen Politik auch in unserer Region sollte nicht unerwähnt bleiben.Raimund Scholzen, Triergeschichte

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