STADTGESPRÄCH

Durch dein Wort belebe mich!" Unter diesem Leitsatz begegnensich seit Freitag tausende Menschen in Trier. Das Bistum hat zuden Heilig-Rock-Tagen geladen. Bis zum 11. Mai wird im und rundum den Dom viel geboten, nicht nur für Christen katholischenGlaubens. Ganz bewusst wurde deshalb auch der "Tag der Ökumene"an den Anfang des Bistumsfestes gesetzt. Die Kommunikation wird in den Mittelpunkt gerückt, ganz im Sinne von Bischof Reinhard Marx, dem wahrlich nicht nachgesagt werden kann, er sei ein in sich gekehrter Grübler. Offen spricht er Missstände an. Das zeigte sich auch am Donnerstagabend beim inoffiziellen Auftakt der Heilig-Rock-Tage im Pilgerzelt auf dem Domfreihof. Deutlich sprach sich der Bischof dagegen aus, auf dem Weg in die totale Marktwirtschaft den sozialen Aspekt beiseite zu wischen. Menschen, denen - wodurch auch immer - der Weg in den normalen Arbeitsmarkt verwehrt ist, dürfen nicht noch stärker als bisher an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.

Wer diese Forderung nicht versteht, hat etwas verloren: Den richtigen Maßstab für Werte.

Gerade die Heilig-Rock-Tage in Trier bieten eine Gelegenheit, über traditionelle und neue Werte der Gesellschaft nachzudenken - und zu diskutieren, ganz im Sinne des Leitwortes und des kommunikationsfreudigen Bischofs von Trier. Harmonisch muss es dabei nicht immer zugehen. Rainer Neubert

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