Schorsch, der Erleuchtende

Da kann man mal sehen, wie unlustig Leute sein können, die keinen Viez trinken. Dieser Tage traf ich den völlig zerknirscht wirkenden Georg Kern. Sie wissen schon: aus Schwäbisch-Gmünd stammender Musikhaus-Reisser-Inhaber, Ex-City-Initiative-Chef, Inhaber des Ehrenbriefs der Stadt Trier, großzügiger Sponsor, ständiger Unruheherd und auch sonst Hans-Dampf-in-vielen-Gassen.

"Un wie isset?", fragte ich besorgt. "Schlecht!" antwortete er, um sich dann auch gleich wieder zu korrigieren: "Also nicht wirklich schlecht, aber…" Langsam rückte er raus mit der Sprache. Er sei es doch gewesen, der dafür gesorgt hat, dass in der Fleischstraße der Weihnachtsfrieden herrscht. Er habe die streitenden Parteien - die alteingesessene Interessengemeinschaft Fleischstraße und das Management der neuen Trier-Galerie - zusammengeführt und dafür gesorgt, dass auch die "Galeristen" einen Obolus zu den Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung in der Straße beisteuern. Und das alles in seinem bewährten schwäbischen Brachialcharme.

Das Problem für ihn: Außer den Beteiligten weiß keiner, dass Schorsch Kern der Friedensengel ist. Auch im TV habe das so nicht gestanden. Meine Diagnose: klarer Fall von mangelnder Bauchbepinselung! Der Ärmste! Also tue ich hiermit seine sozialkulturelle Großtat kund. Und verrate auch gleich noch ein Geheimnis: Am 8. März wird unser Schorsch 60. Im kleinen Kreis hat er schon verkündet, was es bei der Geburtstagsfeier im Frankenturm geben wird: "Echt schwäbische Tomatensuppe: heißes Wasser in rotem Teller."

Na dann: Prost!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort