Skandalöser Streueinsatzplan

TRIER. (-agn) Für untragbar hält es ein Sprecher des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke, dass "ein Drittel der Trierer Bevölkerung für zweieinhalb Stunden nicht mit dem Öffentlichen Personennahverkehr" befördert werden kann.

Die Wagen der Linien 86 und 83 schafften in den Abendstunden des 1. Januar auf schneeglattter Fahrbahn nicht die Fahrt über die Gustav-Heinemann- und die Kohlenstraße zu den höher gelegenen Stadtteilen. Die Streuarbeiten starteten im Stadtgebiet gegen 17.30 Uhr, aber erst um 20 Uhr war die Kohlenstraße für die 83er-Busse rutschsicher befahrbar; Busse der Linie 86 waren gezwungen, ihren Dienst die Gustav-Heinemann-Straße hinauf bis 19 Uhr auszusetzen. Seit Jahren schon ist man beim Verkehrsbetrieb sauer über den Streuplan der Stadtverwaltung, der das Aufbringen von rutschhemmendem Material zunächst für die Ebene und erst später (!) für die Steilstrecken vorsieht. Die Busse, die die Steigungen unter ihre Räder nehmen müssen, kommen bei Glätte schon bald nicht mehr weiter - die Unfallgefahr erzwingt den Stopp, Fahrgäste und Fahrer haben das Nachsehen. Bis die Streufahrzeuge plangemäß die wichtigen Steigungsstrecken bedienen, vergeht unnötig viel Zeit. Die Situation in der Kohlenstraße wurde am Donnerstagabend dadurch verschärft, dass der Fahrer des Streufahrzeugs im Steilstück ungewollt die glatte Fahrbahn verließ und im Graben "landete". Sein Kollege machte es besser, die 83 nahm ihren Dienst wieder auf - nach zweieinhalb Stunden.

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