Der Innenhof des nun fast 1000-jährigen Simeonstiftes Trier wurde erst seit 1953 Brunnenhof genannt, nachdem der 1949 angelegte Blumenhof wieder abgebaut worden war. Nach 1953 kamen zu dem ersten tellerähnlichen Bodenbrunnen noch drei dazu, die aber schon 1977 wieder entfernt worden waren, weil sie die Festlichkeiten im Hof räumlich störten. Nach der Wiedereröffnung des Stadtmuseums am 13. Mai 2007 scheint eine nostalgische Sehnsucht nach einem neuen Brunnen ausgebrochen zu sein, obwohl bei aller Freude über das erneuerte Museum viel wichtigere Dinge bezüglich der stadtgeschichtlichen Ausstellung zu kritisieren wären. Mir gefällt der Innenhof des Simeonstiftes besser denn je - auch ohne Brunnen. Hoffentlich bleibt es ein Ort der Stille in dem hektischen Getriebe der Innenstadt. Warum sollen die Bürger oder möglicherweise die Stadt einen neuen Brunnen bezahlen, wenn kostbare Denkmäler in Trier wegen Geldmangels nicht in Ordnung sind und dringend restauriert werden müssten wie der 400 Jahre alte Petrusbrunnen und der über 100 Jahre alte Balduinbrunnen. Trier hat seinen hohen Bekanntheitsgrad durch seine über 2000 Jahre alte Geschichte und deren Zeugen. Diese müssen gehütet und gepflegt werden, ehe man sich Gedanken über einen neuen Brunnen macht. Wenn die Befürworter eines neuen Brunnens nicht von ihrer Brunnenidee abzubringen sind, wäre es sinnvoller, den alten Brunnen am Simeonstiftplatz an der Kutzbachstraße wieder zu beleben. Hier stand früher eine Mühle, die vom Weberbach betrieben wurde. Man bräuchte nur wenig Meter Wasserleitung, einen Trog und eine Umwälzpumpe. Es käme auch der nun fast fertige Simeonstiftplatz als Standort eines neuen Brunnens in Frage. Ich würde mir wünschen, dass der TV eine so gewinnbringende Aktion wie beim Frankenturm für die Restaurierung und Renovierung des Petrus- und Balduinbrunnens unter der Führung der Trier-Gesellschaft veranstalten würde. Herbert-Michael Kopp, TrierStadtgestaltung