Wieder siegen die Grünen

Die Verabschiedung des Haushalts ist die Königsdisziplin in der Kommunalpolitik. Die Haushaltsreden sind dabei ein schwerer und geradezu undankbarer Job, denn ihr einziger Zweck ist es, den Wert der eigenen Leistung an die Öffentlichkeit zu tragen, die aus eigenem Antrieb keine Antenne für derartige Dinge hat.

Um diese Leistung zu würdigen, verleiht der TV seit 2004 den Oscar für die beste Haushaltsrede. Amtierende Titelträgerin im Kreis ist Heide von Schütz (Bündnis 90/Die Grünen). Rudolf Müller (CDU) scheiterte an seinem Lieblingsthema. Wieder einmal attackierte er die Landesregierung, die für die kommunale Finanzmisere die Verantwortung trage. Wieder einmal riefen Müllers Sätze den SPD-Fraktions-Chef Alfons Maximini auf den Plan, der "seine" Landesregierung verteidigte. Dafür gibt es keinen Oscar. Maximinis Idee, die Kreisumlage zu senken, war zwar erfrischend mutig, aber dennoch völlig aussichtslos. Claus Piedmont (FDP) blieb zu allgemein, Hugo Kohl (FWG) bot Ausflüge in Philosophie und Geschichte der kommunalen Finanzen - wie immer unterhaltsam und pfiffig formuliert, dennoch reichte es nicht. Der Oscar bleibt bei den Grünen. Petra-Claudia Hogh sprach ein Haushalts-Rätsel an: Wieso braucht das Haus der Jugend in Konz eine fünfstellige Sonderzahlung? Wieso soll der jährliche Haushaltsansatz um 7500 Euro erhöht werden? Und woher kommt das offenbar bisher nirgendwo ausgewiesene Defizit in Höhe von 65 000 Euro? Dafür erhalten die Grünen den Oscar 2007 - und die Kreisverwaltung sollte sich schnell um die Beantwortung dieser Fragen kümmern. j.pistorius@volksfreund.de

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