Wo waren Sie, Herr Jensen?

Zur Wahl einer neuen Trierer Baudezernentin:

Mit großer Neugier habe ich die Stadtratssitzung verfolgt. Aufgrund der Berichterstattungen aus allerlei parteipolitischen Lagern im TV wollte ich die Gelegenheit nutzen, mir selbst einen Eindruck von den beiden zur Wahl stehenden Bewerberinnen machen. Nach den Vorstellungen der beiden Kandidatinnen und den teilweise doch hitzig ausgeführten Rededuellen der Stadtratsfraktionen bin zumindest ich zu dem Ergebnis gelangt, dass die qualifiziertere Bewerberin, also Frau Kaes-Torchiani, die Wahl gewonnen hat und hoffentlich zum Wohle unserer Stadt die nächsten acht Jahre die Geschicke im Stadtvorstand mitbestimmt. Mit großer Verwunderung habe ich aber in der Stadtratssitzung festgestellt, dass unser zukünftiger Oberbürgermeister, Herr Jensen, nicht anwesend war! Warum ergreift Herr Jensen derart öffentlich Partei für seine Kandidatin Frau Soltys und stärkt dieser dann noch nicht einmal durch seine Anwesenheit den Rücken? Sicher kann man sagen, der SPD-Oberbürgermeister braucht dies nicht, denn er ist ja überhaupt nicht wahlberechtigt. Dann hätte Herr Jensen auch in der vorherigen Diskussion ein wenig mehr Zurückhaltung an den Tag legen sollen, oder? Menschlich bin ich auch zutiefst von meinem zukünftigen Oberbürgermeister Jensen enttäuscht, denn ich bin der Meinung, dass es ein Mindestmaß von Anstand gewesen wäre, am Ende dieser Ratssitzung bei der Verabschiedung von Oberbürgermeister Schröer anwesend zu sein! Hans Peter Bamler, Trier

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