guten_morgen_jp_2502

Steffi ist eine Freundin von mir, hatte gerade Geburtstag und schwärmt von "Grey's Anatomy". Deshalb ist meine Kolumne heute das Drehbuch einer Sonderfolge der Ärzte-Serie.Dr. Derek Sheperd, nennen wir ihn kurz McDreamy, betritt sein Büro im Seattle Grace Hospital.

Der Gehirnschnitzer (jung, genial, sieht aus wie Patrick Dempsey) wird von einer Patientin (wunderschön, sinnlich und verletzbar) erwartet. "Ich weiß, Sie sind Neurochirurg", schluchzt sie ihm entgegen. "Aber ein mächtig böser Virus will mir ein Leid zufügen, und ich weiß, ich kann nur Ihnen vertrauen."McDreamy schafft es in vierzehn Minuten, der in der holden Schönheit wohnenden bösartigen Mutation der gefährlichsten Abart des Ebola-Virus den Garaus zu machen. Weitere drei Minuten später hat sie sich ausgiebig bei ihm bedankt.Weiterhin voll funktionsfähig betritt McDreamy den Konferenzraum. Dort schildert er den staunenden Doktoren, wie er das Sprachzentrum einer Patientin auseinander genommen, umgebaut und so wieder zusammen gesetzt hat, dass sie hinterher fließend Mandarin und Kisuaheli sprach. "Verdammt", denkt McDreamys schlimmster Feind. Er steht ganz hinten und sieht aus wie Brad Pitt. "Ich habe keine Chance gegen den. Vielleicht gehe ich besser zum Film."McDreamy kehrt in sein Büro zurück. Dort wartet bereits "Fingers" Triscetti auf ihn, der gefährlichste Killer der Westküsten-Mafia. Der Pate hat McDreamys Date mit seiner Frau und den beiden Töchtern (gleichzeitig) offenbar nicht vergessen. McDreamy weicht den Schüssen des Killers aus und setzt ihn mit zwei schnellen Hieben zu Kinn und Solarplexus außer Gefecht. "Fingers" windet sich am Boden und wimmert "Hätte ich doch nur getroffen." Er hat bemerkenswerte Ähnlichkeit mit Bayern-Stürmer Luca Toni.McDreamy fährt zurück nach Hause, wo seine Gefährtin bereits auf ihn wartet. Da das hier ja schließlich eine Geburtstags-Kolumne ist, sagen wir einfach, sie sieht aus wie Steffi. Herzlichen Glückwunsch.

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