guten_morgen_mr_9.5.2008

Ich soll mich mehr bewegen, verlangt mein Hausarzt (zu Recht) von mir. Vor drei Wochen folgte ich seinem Rat und machte mich mit meinen Söhnen auf zu einer Wanderung, die in dieser Heftigkeit allerdings nicht geplant war.

Die Idee: Eine Rucksacktour ab Irrhausen durch den Islek auf den Campingplatz Kohnenhaff an der schönen Our in Luxemburg. Problem Nummer eins: Aus den von uns geschätzten 15 Kilometern in rund vier Stunden durch Wälder und Felder wurden aufgrund diverser Umwege am Ende gefühlte 35 Kilometer. Nach geschlagenen siebeneinhalb Stunden erreichten wir endlich unser Ziel. Fast. Denn als wir am Campingplatz angelangt waren, lag die Our noch zwischen uns und der Wanderhütte, die uns als Quartier dienen sollte. Und das brachte Problem Nummer zwei mit sich: Erstens gab es weit und breit keine Brücke, und zweitens führte die Our an diesem Tag viel Wasser, sehr viel sogar. Doch was nützte es?! Wir rissen uns also noch einmal zusammen, schnürten die Rucksäcke in den Nacken und stapften durch das hüfthohe Wasser. Eine heiße Dusche sollte uns für die Mühseligkeiten reichlich entschädigen; wenn, ja wenn da nicht Problem Nummer drei aufgetreten wäre: Während ich Ersatzkleidung bei mir trug, hatte ich keine trockenen Schuhe mehr. Also lieh ich mir die Schuhe bei meinem jüngsten Sohn (drei Nummern größer!); allerdings hatte der ein weiteres, spezielles Problem: Er hatte zwar Schuhe, aber keine Ersatzkleidung dabei. Nachdem meine Tochter, die zusammen mit meiner Frau ziemlich besorgt auf uns gewartet hatte, ihm fürs Erste mit einem T-Shirt aushalf und die nasse Wäsche am Ofen trocknete, fanden wir dann doch noch unseren - wenn auch reichlich improvisierten - Feierabend. Den schönsten Trost fand meine Frau: Man sähe mir an, dass ich mich sportlich betätigt und bereits etwas abgenommen hätte. Dies haben wir dann alle gemeinsam zum Anlass genommen, die Tour schon bald zu wiederholen. Allerdings unter erheblich optimierter Kleiderordnung, versteht sich!

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