Bauherren müssen abspecken

SIRZENICH. Der geplante Bau eines Wohnkomplexes mit 15 Eigentumswohnungen in der Sirzenicher Ortsmitte erregt die Gemüter. Nachdem Anwohner protestiert und Kreis und Gemeinde ihr Einvernehmen versagt hatten, will nun die Bauherrengemeinschaft eine abgespeckte Planvariante vorlegen.

 An dieser Stelle im Sirzenicher Ortskern soll ein Komplex mit Eigentumswohnungen entstehen. TV-Foto: Albert Follmann

An dieser Stelle im Sirzenicher Ortskern soll ein Komplex mit Eigentumswohnungen entstehen. TV-Foto: Albert Follmann

Mit der Ruhe und der Idylle im Ortskern wird es bald vorbei sein, befürchten Anwohner im Kreuzungsbereich Aacher Straße/Hauptstraße in Sirzenich. Dort will eine Bauherrengemeinschaft einen Komplex mit 15 Eigentumswohnungen hochziehen. "Was nützt eine teure Schallschutzmauer zur Autobahn, wenn im Ortskern eine Bebauung zugelassen wird, die erheblichen Verkehrslärm verursacht?", fragt Anwohner Martin Kollmann. Der Wohnkomplex "in unverhältnismäßiger Größe" zerstöre das Ortsbild und mache die letzte grüne Lunge in der Dorfmitte kaputt. Kollmann und sein Nachbar Peter Fullana appellierten an Kreis und Gemeinde, dem Bauvorhaben nicht zuzustimmen. Die Lebensqualität der Anwohner müsse doch mehr zählen als die profitorientierte Absicht von Immobilienunternehmern, so ihr Argument. Vor dem Haus gebe es bereits eine viel befahrene Straße, und wenn dann auch noch die Erholungsfläche hinter dem Haus in Richtung Grabenstraße mit Parkplätzen zugepflastert werde, dann sei es mit der Ruhe endgültig vorbei. Mittlerweile haben der Bauausschuss der Gemeinde Trierweiler und die Kreisverwaltung in der Tat dieses Vorhaben abgelehnt. Der Grund: es sei überdimensioniert. Die Genehmigungsbehörde befürchtet unter anderem Probleme durch die rund 25 Stellplätze, die auf dem etwa 1600 Quadratmeter großen Gelände untergebracht werden müssen. Tiefgarage angedacht

Mittlerweile zeichnet sich eine Kompromisslösung ab. Bei einem Gespräch am Freitag in der Kreisverwaltung ließ die Bauherrengemeinschaft durchblicken, dass sie eine einvernehmliche Lösung anstrebt, mit der Nachbarn, Kreis und Gemeinde leben können. Eventuell sollen nur zwei statt der ursprünglich geplanten drei Gebäudeblöcke gebaut werden; auch eine Reduzierung der Geschoss-Zahl käme infrage. Ein Sprecher der Investoren sagte auf TV-Anfrage, dass ihre Architekten nun kurzfristig neue Planvarianten erarbeiten, die der Kreisverwaltung vorgelegt werden sollen. Das Problem der Stellplätze werde möglicherweise durch eine Tiefgarage gelöst. Neben den Eigentumswohnungen soll in dem Gebäudekomplex auch ein gewerblicher Teil untergebracht werden. "Ideal wäre ein Arzt", so der Vertreter der Bauherrengemeinschaft.

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