Die Wege für kurze Beine bleiben kurz

WALDRACH. Ängste geweckt hatte eine Mahnung des Landesrechnungshofs: Grundschulen, die mit weniger als 56 Kindern ihre Mindestgröße verfehlen, sollten geschlossen werden (TV vom 13. Januar). Für die Verbandsgemeinde (VG) Ruwer gibt es jedoch Entwarnung.

Der Grundsatz "kurze Wege für kurze Beine" soll an der Ruwer und im vorderen Hochwald nach wie vor Bestand haben. Dies bekräftigte nun Bürgermeister Bernhard Busch auf Anfrage. Grundsätzlich seien in absehbarer Zeit keine Schließungen und Zusammenlegungen innerhalb der VG Ruwer vorgesehen. Busch: "Das Thema ,Schülerzahlen' ist im Schulträgerausschuss ausführlich beraten worden. Schließlich hat sich das Gremium einstimmig für den Erhalt aller Schulstandorte ausgesprochen." Das Ergebnis sei in Abstimmung mit der Schulaufsichtsbehörde bei der ADD Trier eine Bestandsgarantie für fünf Jahre. Die ADD habe ausdrücklich den Erhalt der Standorte zugesagt. Dies wird auf Anfrage im Kurfürstlichen Palais in Trier auch direkt bestätigt. ADD-Sprecherin Eveline Dziendziol: "Schließungen von Grundschulen wegen zu geringer Belegung werden bei uns zurzeit nicht erwogen. Es ist auch in nächster Zukunft nichts in diese Richtung geplant." Übrigens leiden nicht alle Grundschulen in der VG Ruwer unter sinkenden Anmeldezahlen. Auch das Gegenteil ist der Fall. So überschreiten die Schülerzahlen in Osburg, Gusterath und Waldrach deutlich die 100er-Marke. Besonders im Aufwärtstrend liegt wegen der Neubaugebiete die Grundschule Osburg, die eher erweitert werden könnte. Busch: "Grundsätzlich sind die Zahlen überall rückläufig. Jedoch die Grundschule Osburg platzt aus allen Nähten." Zu den Schulen mit kritischen Belegungszahlen, also mit 50 bis 60 Schülern, zählen nach Angaben des Verwaltungschefs Schöndorf, Farschweiler und Mertesdorf-Kasel. Doch wo mit Beginn des Schuljahres 2006/2007 die Anmeldezahlen nicht mehr zur Bildung einer kompletten ersten Klasse reichten, behalf man sich mit der Zusammenlegung zweier Jahrgangsstufen. So etwa in Farschweiler, wo die Erst- und Zweitklässler in einer "Kombinierten Klasse" zusammengefasst wurden (TV vom Donnerstag). Diese zunächst skeptisch betrachtete Maßnahme findet inzwischen allgemeine Zustimmung.

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