Fell wird erneut zur Riesenbaustelle

Fell · Der zweite Teilabschnitt des Straßen- und Kanalausbaus in Fell beginnt am heutigen Montag. Den Bewohnern wird viel abverlangt: Auf fünf Jahre Dauer ist das Gesamtprojekt in Ober- und Unterdorf angelegt. Ende 2018 soll alles fertig sein.

Fell wird erneut zur Riesenbaustelle
Foto: (h_tl )

Fell. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Feller heute schon keine Baumaschinen und Gräben mehr sehen könnten. Denn seit zweieinhalb Jahren wird in ihrem Ort bereits gebuddelt ohne Unterlass. Straßen werden saniert, Kanal- und Wasserleitungen verlegt, Hausanschlüsse erneuert. Hinzu kommt eine Vollsperrung; Autofahrer müssen teilweise erhebliche Umwege in Kauf nehmen. Anwohner sind phasenweise gezwungen, ihr Fahrzeug in anderen Straßen zu parken. In Eigeninitiative hatten Anwohner sogar ein Gerüst gebaut, um eine höher gelegene Straße zu erreichen - mit einem Seilzug für den Transport von Einkäufen (der TV berichtete).
"Ich kann den Bürgern nur für das bisherige Verständnis und ihre Geduld danken, das ist vorbildlich", sagt Ortsbürgermeister Alfons Rodens. Auch die Baufirma Dupre und der Landesbetrieb Mobilität (LBM) hätten das gute Miteinander in Fell gelobt.
Nach Mitteilung des LBM gehen die Arbeiten am Montag, 4. Juli, im Unterdorf weiter. Diesmal hat die Firma HTI (Daun) den Zuschlag für den Ausbau bekommen. Mit den Arbeitern von HTI waren beispielsweise die vom Straßenausbau betroffenen Bürger in Detzem sehr zufrieden. Auch in der Schweicher Oberstiftstraße läuft es dem Vernehmen nach mit den Eifeler Straßenbauern reibungslos.
Das zweite Ausbau-Teilstück gliedert sich in vier Bauabschnitte (siehe Extra). Mit eingeschlossen sind die Tiefbauarbeiten der Verbandsgemeinde Schweich. Die Werke verlegen Wasser- und Kanalleitungen, darüber hinaus werden etwa 60 Hausanschlüsse erneuert. Weil die Fahrbahnbreiten gering sind, sei eine Vollsperrung unumgänglich, teilt der LBM mit. Nach dem Ausbau der Ortsdurchfahrt soll die Straße "Auf der Acht" erneuert werden. Sie dient als interne Umfahrung in Fell und ist bereits durch die hohe Frequentierung während des ersten Bauabschnitts ziemlich ramponiert.
Die Kirchstraße (L 150) wird von Fastrau kommend ab Ortseingang Fell bis zur Einmündung K 82 für den übergeordneten Verkehr gesperrt. Die großräumige Umleitung (siehe Karte) erfolgt über die K 77, die L 151 (alte B 52) bis zur Anschlussstelle Osburg/Thomm. Von dort geht es weiter über die L 149 Richtung Lorscheid. Danach wird der Verkehr auf die K 85 Richtung Autobahnanschlussstelle Mehring und weiter auf die L 150 Richtung Fell geführt.
Um die Beeinträchtigung der Anlieger möglichst gering zu halten, hat sich der LBM für vier Bauschnitte entschieden. Lediglich im zweiten Bauabschnitt soll die Zufahrt zu Sportplatz sowie Schule und Kindergarten über die Straße "Im Brühl" für etwa vier Monate gesperrt werden. Die Ausrichtung des Feller Markts und des Adventsmarkts seien nicht gefährdet, sagt Ortsbürgermeister Rodens. Damit ortsunkundige Kraftfahrer besser gelenkt werden, auch zum Besucherbergwerk, sollen sechs Hinweisschilder aufgestellt werden - mehr als der LBM üblicherweise gestattet. Auch Gewerbetreibende werden laut Rodens wieder gesondert hinweisen, wie ihre Betriebe zu finden sind.
Die Gemeinde plant den Ausbau im Brühl. Die beiden Gebäudefronten des Winzerkellers und der Alten Schule sollen freigelegt, abgedichtet und mit einer Drainage versehen werden. Man versuche eine Wasserader aufzuspüren, die vom Berg kommt und Nässe in diesen Bereich bringt, sagt Alfons Rodens. Das Wasser werde in den Feller Bach abgeleitet. Für die Dauer der Bauarbeiten wird eine provisorische Haltemöglichkeit in der Einbahnstraße "Im Sauerborn" eingerichtet. Im 920 Meter langen Streckenabschnitt wird die Fahrbahn einschließlich Entwässerungsrinnen sechs Meter breit gebaut; die beidseitigen Gehwege werden zwischen 1,20 und 1,50 Meter angelegt.
Bei der Baumaßnahme handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Landes Rheinland-Pfalz, der Verbandsgemeindewerke Schweich und der Ortsgemeinde Fell mit einem Volumen von rund 2,4 Millionen Euro. In dieser Summe sind Arbeiten von Telekom und Westnetz nicht enthalten.
Der Kostenanteil des Landes beträgt 830 000 Euro, die Gemeinde beteiligt sich mit 750 000 Euro und die VG-Werke mit rund 800 000 Euro.Extra

Fell wird erneut zur Riesenbaustelle
Foto: (h_tl )

Ausbauabschnitte: Der zweite Teil des Straßenausbaus in Fell gliedert sich in vier Ausbauabschnitte: 1. Vom ehemaligen Gasthaus Kasler bis zur Alten Schule 2. Von der Alten Schule bis zum Winzerkeller einschließlich Brücke im Brühl 3. Vom Winzerkeller bis zur Kreuzung Kirchstraße/Mühlenstraße/Weinbergstraße 4. Von der Kreuzung Kirchstraße bis zum Dorfausgang in Richtung Ortsteil Fastrau alf

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