Früher Langeweile, jetzt Aktion

Gemeinsam statt jeder für sich: Zur Förderung der Jugend in Detzem, Köwerich und Thörnich gründeten junge Leute vor drei Jahren den Verein "Hoacher Jugend".

Detzem/Köwerich/Thörnich. (kat) Detzem zählt etwa 550 Einwohner, Köwerich rund 350 und Thörnich circa 170. "Demnach hält sich auch die Anzahl der Jugendlichen in den jeweiligen Orten in Grenzen", erzählt Stefan Brixius, erster Vorsitzender "Hoacher Jugend". Vor allem in Thörnich seien so wenige Jugendliche, dass sich ein eigener Jugendraum nicht lohne. Die Folge: Die Thörnicher Teenies pendelten zwischen den Jugendräumen in Detzem und Köwerich. Doch echte Höhepunkte in der Freizeit fehlten. Grillabende zu fünft statt hippe Jugenddiscos, Klönen in einer kleinen Clique statt Spaß in einer großen Gruppe standen auf dem Wochenendprogramm der Teenies. Kurzum: Die Freizeit der Jugendlichen innerhalb der Gemeinde war meist langweilig. Mit der Schließung des Jugendraums in Köwerich wegen Sanierungsarbeiten im Jahr 2005 kam die Wende: Die Heranwachsenden aus allen drei Moselorten trafen sich nun zwangsläufig im Detzemer Jugendraum und nach dem ersten Beschnuppern keimte die Idee auf, einen Jugendverein zu gründen. Dirk Marmann, Jugendpfleger der VG Schweich unterstützte die jungen Leute auf dem Weg zur Vereinsgründung. "Umgangssprachlich wird das Land zwischen Detzem, Köwerich und Thörnich und bis zur Angrenzung an Leiwen Hoach genannt", erklärt Brixius die Namensgebung. Um Geld in die noch leere Kasse zu bekommen, zeigten die jungen Leute Einsatz: "Die erste Aktion, die wir durchführten, war ein Verkaufsstand bei Happy Mosel", berichtet Schriftführerin Julia Schmidt. Der emsige Verein hat die Freizeit der jungen Leute verändert: Zeltwochenenden, gemeinsame Silvesterpartys, Fastnacht-Veranstaltungen, Jugendfußballturniere, Mitmachen bei Dorffesten und vieles mehr steht nun auf dem Programm der "Hoacher Jugend". Und immer öfter verlassen sie auch den "Hoach". Etwa um als Jugenddelegation des Kreises Trier-Saarburg von Ministerpräsident Kurt Beck beim Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems empfangen zu werden oder mit einem angemieteten "Partybus" zu einer Riesen-Fete an die belgische Grenze zu fahren. "Toll wäre ein gemeinsamer Jugendraum. Aber das würde etwa 35 000 Euro kosten", sagt Stefan Brixius. Der 30 Mitglieder starke Verein, Leute im Alter zwischen 14 und 23 Jahren, hat auch die Kinder im Blick. "Wann gucken wir wieder Kino", wird Stefan Brixius oft von jüngeren Bürgern gefragt. Regelmäßig veranstalten die Großen einen "Kinotag" in den Jugendräumen für die Kleinen. Der Verein hat viele Pläne und steht auf einem soliden Fundament: Vier Mitglieder haben die Jugendleiterausbildung schon abgeschlossen, vier sind in der Ausbildung. "Die Hoacher Jugend ist wie eine große Familie", sagt die Zweite Vorsitzende Christian Schönborn.Nächste Folge der Serie: Jugendarbeit in Klüsserath.

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