Geboren vor 325 Jahren

Mit stehenden Ovationen dankten rund 400 Zuhörer dem Kirchenchor St. Laurentius Waldrach für ein glanzvolles Konzert. Es stand unter dem Motto "Jauchzet dem Herrn, alle Welt!"

 Der Kirchenchor Waldrach pflegt die jahrhundertalte Tradition der „musica sacra“. Sie ist dem Chor Verpflichtung und Auftrag. TV-Foto: Dietmar Scherf

Der Kirchenchor Waldrach pflegt die jahrhundertalte Tradition der „musica sacra“. Sie ist dem Chor Verpflichtung und Auftrag. TV-Foto: Dietmar Scherf

Waldrach. (dis) Das Festkonzert in der Pfarrkirche St. Laurentius, an dem auch das eigens engagierte "International Brass-Ensemble" mitwirkte, stand unter einem besonderen Stern. Denn die rund 50 Sängerinnen und Sänger unter der musikalischen Leitung von Dekanatskantor Laurentius Lauterbach feierten mit dem Jubiläumskonzert das jahrhundertelange Bestehen des Chores: Der Kirchenchor St. Laurentius existiert nachweislich bereits seit 325 Jahren. Bei der Begrüßung ging Gregor Lauterbach nochmals kurz auf die Geschichte ein und zitierte einen Eintrag in lateinischer Sprache aus dem alten Lagerbuch der Pfarrei Waldrach aus dem Jahr 1682: "An den einzelnen Sonn- und Feiertagen wird nach Beendigung des Pfarramtes vom Pastor abwechselnd mit dem Chor der Psalm ,De profundis' rezitiert mit allgemeinem Gebet für die Verstorbenen." Josef Quadflieg, ein ehemaliger Waldracher, bezeichnete in einer Festschrift aus dem Jahr 1965 diese Notiz sehr anschaulich als "Geburtsschein des Kirchenchores". Die lange Tradition der "musica sacra" ist dem Chor auch heute noch Verpflichtung und Auftrag zugleich, das musikalische Erbe der Väter und Mütter zu pflegen und gleichzeitig weiter zu entwickeln.Den Beweis, wie wichtig es dem Chor mit diesem Auftrag ist, belegte er mit dem Jubiläumskonzert, das einen besonders hohen kulturellen Wert hatte. Die gesanglichen Darbietungen begleitete das "International Brass-Ensemble" sowie Christoph Lauterbach am Klavier besonders eindrucksvoll. Dem Motto gerecht stand das Werk "Jauchzet dem Herrn", neben den anderen sehr gelungenen Vorträgen, gleich dreimal auf dem Programm. Der Chor brachte die Motette in der Fassung von Carl Thiel (1862-1939), Heinrich Schütz (1585-1672) und Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) sehr glanzvoll zu Gehör. Das "International Brass-Ensemble", fünf Musiker aus vier Nationen, verstanden es, den Chor zu begleiten. Die Berufsmusiker unterhielten aber auch ohne den Chor mit solistischen Werken wie "Toccata und Fuge in d" von Johann Sebastian Bach (1685-1750) oder dem "Quintett" von Michael Kamen (1948-2003) eindrucksvoll auf höchstem musikalischem Niveau. Die Freude am gemeinsamen Musizieren wirkte ansteckend auf die Zuhörer. Nach fast zwei Konzertstunden forderten die Zuhörer stehend und applaudierend von allen Mitwirkenden eine Zugabe. Dazu ließen sich die Musiker und Sänger nicht zweimal bitten und brachten als Zugabe das bekannte "Halleluja" aus der Krönungsmesse von Wolfgang A. Mozart (1756-1791).

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