Gemäuer mit Zukunft

LORSCHEID/FARSCHWEILER. Dem Verfall geweiht schien seit Jahren die so genannte Klostermühle an der L 149 zwischen Herl und Lorscheid (TV vom 11. Mai 2006). Doch nun zeichnet sich für das historische Anwesen eine neue Zukunft als modernes Freizeitzentrum ab.

Das Anwesen am Feller Bach hieß ursprünglich "Backesmühle" und hatte seit den 60er-Jahren eine wechselhafte Geschichte erlebt. Unter dem Kunstnamen "Klostermühle" wurde der ehemalige Mühlen- und Bäckereibetrieb 1964 zum Kurhaus und Hotel-Restaurant umgebaut. Es folgten weitere Besitzerwechsel und ab 1990 eine Nutzung als Übergangswohnheim für Übersiedler. Nach dem gescheiterten Versuch des nächsten Eigentümers, dort eine Senioreneinrichtung zu schaffen, erwarb im Jahr 2003 eine aus mehreren Personen bestehende Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) in Trier das Anwesen. Auch diese neuen Eigner dachten zunächst an eine Nutzung als Senioreneinrichtung, ließen aber angesichts einer veränderten Sozialgesetzgebung von diesem Vorhaben wieder ab. Seither lag der Gebäudekomplex brach und war zunehmend dem Verfall und dem Vandalismus preisgegeben. Obwohl das Grundstück auf der Gemarkung Farschweiler liegt, ärgerten sich insbesondere die Lorscheider über den Schandfleck vor ihrem Ortseingang. Doch ein Wandel ist nun in Sicht: Die Eigentümer haben die Trierer Immobilienfirma Gilbers & Baasch mit der Projektentwicklung für ein Freizeitzentrum beauftragt. Inzwischen ist die Planung in Zusammenarbeit mit dem Trierer Ingenieurbüro Ziefer so weit fortgeschritten, dass man sie der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer präsentieren konnte, die natürlich auch an einer positiven Entwicklung interessiert ist. Im Gespräch mit dem TV erläutern Klaus Baasch und Gregor Gilbers einige Details der Planung. Vorgesehen ist ein Freizeitzentrum, das Camping, Hotelgastronomie und Tagestourismus vereint. Der Plan zeigt auf dem Talgelände an der L 149 die bestehende Bausubstanz, umgeben von 37 Wohnmobilstellpätzen mit der entsprechenden Campingplatz-Infrastruktur. Sie soll auch den Vorgaben entsprechen, die der ADAC an solche Anlagen stellt. Der Mühlen-Altbau soll renoviert und für einen Gastronomiebetrieb, 37 Gästezimmer und ein Apartment hergerichtet werden. Hinzu kommen ein Hallenbad, das einseitig zu einer Liegewiese geöffnet werden kann, Ballsportplätze, ein Wassertretbecken, ein weiträumiger Kinderspielplatz und ein Biergarten. Betrieben werden soll die Anlage auf Pachtbasis. Klaus Baasch: "Wir haben im Vorfeld recherchiert. Nun sind wir guter Dinge, dass dieses Projekt Erfolg haben wird, zumal damit die seit Jahren ungeklärte Frage nach einem Campingplatzstandort in der VG Ruwer wenigstens zum Teil geklärt sein dürfte."Hoffen auf schnelle Entscheidungen

Einen weiteren Plusfaktor sieht Baasch in dem angedachten Radweg von Fell über Lorscheid, Herl und Osburg hinunter zum neuen Ruwer-Hochwald-Radweg. Der würde unmittelbar am Freizeitzentrum vorbeilaufen. Baasch: "Wir hoffen nun auf schnelle Entscheidungen bei den Verwaltungen, damit wir schon 2007 mit der Verwirklichung beginnen können." Bürgermeister Bernhard Busch von der VG Ruwer zeigt sich jedenfalls erfreut über die neue Entwicklung. Der Verwaltungschef: "Auch die betroffenen Ortsgemeinden Lorscheid, Herl und Farschweiler begrüßen das Projekt." Außerdem wäre dies schon einmal eine Antwort auf die noch immer offene Campingplatz-Frage. Ein sehr interessanter Aspekt sei auch die unmittelbare Lage des Freizeitzentrums am angedachten Radweg von Fell in Ruwertal.

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