Hauptproblem Lehrermangel

Die Schullandschaft verändert sich: Die Realschule Plus kommt, ein weiteres Gymnasium für Schweich ist in Planung, viele Fragen sind offen. Die CDU Trier-Saarburg hat dies zum Anblass genommen, eine Diskussion unter Politikern, Schulvertretern und Eltern in Schweich zu veranstalten.

Schweich. (kat) "Das zahlreiche Erscheinen zeigt, wie wichtig Schulpolitik im Land und in der Region ist", sagte CDU-Kreisvorsitzender Arnold Schmitt. 150 Parteimitglieder und andere Interessierte waren der Einladung zur offenen Diskussion ins Alte Weinhaus gefolgt. Auf dem Podium saßen der Landtagsabgeordnete Bernhard Henter, Landrat Günther Schartz sowie der Präsident der Handwerkskammer (HWK) Trier, Rudi Müller. Auch Miriam Lörz, Sprecherin des Regionalelternbeirats, Jürgen Nisius, Konrektor der Realschule Schweich, sowie Alfons Bonerz von der Regionalschule Zerf gehörten zu den Podiumsteilnehmern. Rudolf Müller, Leiter der Volkshochschule, moderierte die Veranstaltung. "Wir dürfen keine Einheitsform über das ganze Land stülpen", sagte Henter. "Es fehlen 500 bis 700 Lehrer", betonte der Landtagsabgeordnete. Schule müsse funktionieren, "und dazu brauchen wir Lehrer. Der Name der Schule sei zweitrangig. Mehrfach wurde die Freigabe des Elternwillens für die schwindende Akzeptanz der Hauptschule genannt. "Man darf Eltern nicht das Recht nehmen, zu entscheiden, an welcher Schule sie ihr Kind anmelden", betonte Miriam Lörz.

"Wir müssen nach vorne schauen und das Beste daraus machen", sagte Alfons Bonerz mehrfach. Es müsse möglich sein, unabhängig vom System, Kinder ihrer Neigung entsprechend zu fördern und zu fordern, sagte der Regionalschulleiter. Dies sei aber nur durch erhöhte Lehrerzuweisung machbar. "Es ist wichtig, dass in ausbildungswillige und fähige Schüler investiert wird, egal wie das Ding nun heißt", sagte auch Rudi Müller von der HWK. Das sah Jürgen Nisius anders. "Wir lösen ein Erfolgsmodell, das in den letzten 50 Jahren gut funktioniert hat, auf", sagte der Konrektor der Realschule Schweich. "Wir werden am Ende eine Realschule plus haben und ein Gymnasium, das am Überquellen ist", prophezeite Nisius.

Ebenfalls befürchtet er einen "Run" auf Privatschulen. "Wo Realschule drauf steht, muss auch Realschule drin sein", sagte Nisisus. An der Entscheidung über eine kooperative oder integrative Realschule plus scheiden sich die Geister ebenso wie an der Idee, eine Gesamtschule in Schweich entstehen zu lassen. Kooperativ bedeutet, dass Haupt- und Realschüler ab der siebten Klasse getrennt werden, wohingegen sie im integrativen System länger gemeinsam im Klassenverband zusammen lernen.

"Es gibt im Moment noch viele Fragezeichen, aber wir wollen ein möglichst breites wohnortnahes Bildungsangebot schaffen", sagte Landrat Günther Schartz. Es gebe Bemühungen für ein Gymnasium vor Ort, damit die Kinder aus Schweich, den Moselorten und aus dem Ruwertal nicht in die Stadt fahren müssten. "Auch um die Trierer Schulen zu entlasten", sagte Schartz.

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