Heimat ist ein Gefühl

Eine gemütliche Atmosphäre, gute Tropfen und ein gelungen präsentiertes Rahmenprogramm haben die Jungweinprobe in Pölich erneut zum Höhepunkt des Wein- und Dorffests werden lassen. Rund 150 Gäste waren gekommen, um die 16 besonderen Kreszenzen zu probieren.

 Beliebter Höhepunkt des Festes: Rund 150 Weinfreunde genossen bei der 2007er Jahrgangsweinprobe die besten Tropfen aus den Kellern der Winzer. TV-Fotos: Dietmar Scherf

Beliebter Höhepunkt des Festes: Rund 150 Weinfreunde genossen bei der 2007er Jahrgangsweinprobe die besten Tropfen aus den Kellern der Winzer. TV-Fotos: Dietmar Scherf

Pölich. (dis) Diese Weinprobe besticht durch ihre Besonderheit. In dem kleinen Zelt in der Dorfmitte drängeln sich die Besucher und Weinfreunde. Sie sollen sich in den nächsten Stunden mit bestem Wein in einer guten Atmosphäre verwöhnen lassen. Die hohe Wertigkeit der Veranstaltung spiegelt sich in der Anwesenheit vieler Vertreter aus der Kommunalpolitik und zahlreicher königlicher Hoheiten wider. Marion Bartel und Alexandra Wagner kommentieren die Weinprobe. Sie bedauern, dass "unser lieber Herr Pastor Mathias Struth" als Mitkommentator ausgefallen ist. Tatsächlich ist er an Windpocken erkrankt. Dies belegen die Kommentatorinnen eindrucksvoll mit einem am Nachmittag von Pastor Struth, er war in die Vorbereitungen mit eingebunden, aufgezeichneten Gruß-Video. Alexandra Wagner: "Er hat sich jeden Pickel redlich verdient." Doch Wagner weiß zur Erheiterung der Gäste noch mehr von Pastor Struth zu erzählen. So habe er zu den "Vieren gezählt, die auszogen, um in Rom Buße zu tun". Der Hintergrund: Pastor Struth, der Schweicher Pastor Edwin Prim sowie die Ortsbürgermeister Helmut Reis (Mehring) und Arnold Schmitt (Riol) wollten zusammen nach Rom reisen. Der gewissenhafte Schweicher Gottesmann hatte zuvor von seinem Personalausweis eine Kopie gefertigt und das Original im Kopierer vergessen. Das Bodenpersonal der Fluggesellschaft wollte sich nun aber auf keinen Fall mit einer Kopie des Ausweises begnügen und verweigerte den Mitflug. Solidarisch mit Pastor Edwin verzichteten die drei Mitreisenden ebenfalls auf den Flug und "landeten" spontan in Nierstein am Rhein. "Man glaubt es kaum", sagt Helmut Reis bei der Weinprobe lächelnd, "wir haben trotzdem 17 Kirchen besichtigt."Zurück zur Weinprobe: Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "In der Welt zu Hause - an der Mosel daheim". Die beiden Kommentatorinnen leiten souverän "ohne männlichen und geistlichen Beistand" mit viel Fachwissen und gelungenen Wortbeiträgen durch den Abend. Entertainer Josef Roths lockert mit seiner Stimmungsmusik, in die alle zum Mitsingen einstimmen, auf. Bei einer Bildpräsentation und Fragen rund um den Weinbau können die heimischen Winzer ihre Fachkenntnisse beweisen. So stimmt am Ende auch der Spruch, der die Rückseite der Probenfolge ziert: "Heimat ist kein Ort. Heimat ist ein Gefühl!"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort