Kein Grund für Mülltourismus

RALINGEN-OLK. (alf/hpl) Die Landschaft um Olk ist idyllisch und zudem ein Naturschutzgebiet. Allerdings wird der Wald zwischen Ralingen und Olk als wilde Müllkippe missbraucht. Gemutmaßt wird, dass auch illegaler Mülltourismus aus dem Nachbarkreis Bitburg-Prüm eine Rolle spielt.

Abgefahrene Reifen, Kunststoffteile, Elektrogeräte, Bauschutt, Restmüll - dass verantwortungslose Zeitgenossen die Landschaft verschandeln, ist leider vielerorts zu beobachten. Besonders weh tun diese illegalen Müllablagerungen in idyllischen Landstrichen wie etwa dem Naturschutzgebiet bei Olk, wo sich auch an einem Bachlauf der Unrat türmte, darunter Reifen und Eternit-Platten. Der ist mittlerweile von den Gemeindearbeitern entsorgt worden. Das veranlasste der Ralinger Ortsbürgermeister Oswald Disch (CDU), den Wanderer auf den Müll aufmerksam gemacht hatten. "Natürlich geht die Entsorgung auf Kosten der Allgemeinheit", sagt Disch, der wie andere Ortsbürgermeister aus dem Grenzbereich zum Kreis Bitburg-Prüm oft mit derartigen Umwelt-Freveltaten konfrontiert wird. Früher sei es noch schlimmer gewesen, meint Disch. Der traurige Rekord seien einmal 100 Reifen gewesen, die ein Unbekannter in die Natur gekippt hatte. Seit auch im Nachbarkreis der Elektromüll kostenlos entsorgt werde, habe der Mülltourismus zwar abgenommen. Doch noch immer werde Unrat im Wald abgeladen oder an der B 418 über die Leitplanken geworfen, klagt der Ortsbürgermeister, besonders an den Rastplätzen zwischen Godendorf und Ralingen. Durch die neue Elektroschrott-Verordnung seien die Bedingungen beim Elektromüll in beiden Kreisen gleich, sagt Rudolf Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. Geräte könnten in Geschäften und auf Sammelstellen kostenlos abgegeben werden. Für die Entsorgung müsse die Industrie aufkommen. Beim Bauschutt seien zwar die Gebühren im Kreis Bitburg-Prüm erhöht worden, sagt Müller, doch die Voraussetzungen seien gleich, und es gebe keinen Grund, jenen jenseits der Kreisgrenze zu entsorgen. Unterschiede zwischen Trier-Saarburg und Bitburg-Prüm gibt es jedoch beim Restmüll. Während es im Raum Trier je nach Tonnengröße eine einheitliche Gebühr für alle Haushalte gibt, wird der Rest in Bitburg-Prüm zweifach verrechnet. Einmal mit einer Grundgebühr (40 Euro pro Jahr) für alle Haushalte und einem Gebührenmarkensystem. Nur wenn eine Gebührenmarke auf der Tonne klebt, erläutert Müller, wird diese auch abgefahren. Diese Marke koste für eine 240-Liter-Tonne zwei Euro und für eine 120-Liter-Tonne sowie für den Kauf eines 80-Liter-Restmüllsacks (der Kauf zählt als Marke) 1,25 Euro. "Geht man von einer 14-tägigen Restmüllabfuhr aus, dann ist das Einsparpotenzial durch die Marken minimal", meint Müller. Jedenfalls sei der Anreiz, den Müll noch in den Nachbarkreis zu fahren, gleich null. Trotzdem ermuntert der Ralinger Ortsbürgermeister die Bürger dazu, Augen und Ohren offen zu halten, damit die Umweltfrevler dingfest gemacht und zur Kasse gebeten werden können.

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