Kinder lernen die Welt verstehen

Tierhaltung ist mehr als Schmusen und Kuscheln - diese Erfahrung machten angehende Schulkinder der Integrativen Kindertagesstätte St. Barbara in Thomm. Auszubildende der RWE Rhein-Ruhr hatten sie dazu für einen Tag in das Trierer Tierheim nach Zewen eingeladen.

Thomm/Trier-Zewen. (red) "Anfangs glaubten wir, dass uns da jemand einen Streich spielen wolle", sagt Monika Molter-Ott, stellvertretende Leiterin der integrativen Kindertagesstätte (Kita) St. Barbara in Thomm. Sie erinnert sich daran, als sie im Dezember letzten Jahres einen Anruf der RWE-Azubis mit der Einladung ins Trierer Tierheim entgegennahm.Doch es war alles andere als ein Scherz. Viel mehr handelte es sich bei der Initiative um den konzerninternen Wettbewerb, bei dem das "Dream Team" unter den RWE-Azubis gesucht wird. Ein soziales Thema war Voraussetzung, "und da lag es doch nahe, Kindern den richtigen Umgang mit Tieren nahe zu bringen", erläutert Auszubildende Cynthia Möller. Dieser Idee schlossen sich auch Isabel Brauweiler, Dirk Mertes und Christina Maus an.Nachdem die Kita ihre Teilnahme zugesagt hatte, leiteten die vier die erste Phase ihres Plans ein. Sie baten bei der Trierer Belegschaft um eine Sachspende für das Tierheim und erhielten Tierfutter, das das Ladevolumen eines VW-Busses füllte.Spaß mit Kaninchen, Katzen und Hunden

Für alle Beteiligten begann der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück in der Kita. "Für uns war das die Phase des gegenseitigen Kennenlernens und als Einstieg in das gemeinsame Erlebnis gedacht", erklärt Dirk Mertes. Im Tierheim erwarten Leiter Andreas Lindig und seine Frau Ute die Kleinen. "Es kommt schon vor, dass eine Gruppe mit Kindern für etwa eine Stunde oder zwei zu uns kommt", sagt der Tierheimleiter. "Dass diese aber einen ganzen Tag hier verbringt, das ist nicht alltäglich". Die Azubis überlassen nichts dem Zufall: Die 16 Kinder und drei Erzieherinnen werden in drei Gruppen aufgeteilt. Ute Lindig führt eine Gruppe zum Kaninchenstall, eine andere besucht das Katzenhaus, und die dritte Gruppe widmet sich den Hunden. An allen drei Stationen wartet Arbeit auf die Kleinen: Nach dem ersten Schmusen und Streicheln der Tiere müssen sie Fragen beantworten, die alle das Thema Tierhaltung betreffen. Andreas Lindig ist zufrieden: "Es ist wichtig, dass die Kinder die Welt verstehen. Und dazu gehört auch, dass sie wissen, was es heißt, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen."Geplante Spiele mit überdimensionalen Legosteinen, Sackhüpfen, Kinderschminken und das Tollen auf einer Hüpfburg sowie ein zünftiges Mittagessen sorgen dafür, dass es für die Kleinen zu keinem Zeitpunkt stressig wird. Am Ende des Tages hatten beide Gruppen Spaß - sowohl die Kinder als auch die Azubis.

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