Kleiner Kahn für große Abenteuer

Dank des Engagements vieler Eltern und der Unterstützung einiger Sponsoren hat das Schweicher Kinderland jetzt ein richtiges Schiff auf der Wiese. Und wie es sich gehört, wurde das natürlich auch getauft.

 Während Gerd Kellersch den Ablauf von der Idee bis zur Fertigstellung kurz vorträgt, warten die Jungs und Mädchen des Schweicher Kinderlands darauf, dass ihr neues Traumschiff endlich getauft wird. TV-Foto: Uwe Hentschel

Während Gerd Kellersch den Ablauf von der Idee bis zur Fertigstellung kurz vorträgt, warten die Jungs und Mädchen des Schweicher Kinderlands darauf, dass ihr neues Traumschiff endlich getauft wird. TV-Foto: Uwe Hentschel

Schweich. 13 Quadratmeter Holz, zehn Liter Farbe und Grundierung sowie 200 Arbeitsstunden. Und vier Kisten Bier - wobei das Projekt insgesamt sicherlich mehr Kisten beansprucht hat, doch wurden diese in der Auflistung nicht erfasst. Vier Kisten Bier für ein Boot. Das war der Deal. Gerd Kellersch hat den gesamten Ablauf in einem Ordner dokumentiert. Er ist einer der Väter, die in den vergangenen Monaten den vergammelten Kahn in ein Traumschiff verwandelt haben. In das "Traumschiff Kinderland".

Bei einem Vatertagsausflug im Schweicher Hafen war ihm das Boot, die "TR-MS 99", das erste Mal aufgefallen. Im vergangenen Winter stieß Kellersch dann erneut auf das heruntergekommene Objekt. Und dann kam schließlich die Idee: Dieses Boot gehört ins Schweicher Kinderland.

Eigentümer der Hafentristesse waren vier junge Männer, die das Boot vor einigen Jahren zunächst für ein paar Hundert Euro bei Ebay ersteigert hatten, damit dann auch über die Mosel geschippert waren, bis dann irgendwann der Motor den Geist aufgab. Vier Kisten für die vier Männer, und das Boot wechselte den Besitzer und wurde sogar noch bis vor die Tür geliefert. Nun begann die Arbeit der Väter, die in den darauf folgenden Wochen den alten Kahn bis auf die Stahlhülle zerlegten und neu aufbauten. Unterstützt wurden sie dabei von Sponsoren, die Materialien und Geräte zur Verfügung stellten. Innerhalb weniger Monate wurde so aus einer spontanen Idee farbenfrohe Wirklichkeit, die jetzt auf dem Spielplatz des Schweicher Kinderlands im Boden fest verankert ist. Ein Paradies für kleine Seemänner und Piratenbräute. Doch zunächst muss das Schiff natürlich noch getauft werden. Und aus diesem Grund sind nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern da.

"Eigentlich bräuchten wir für die Schiffstaufe eine Jungfrau". sagt Gerd Kellersch. Doch da die Aussicht, unter den anwesenden Eltern eine solche zu finden, äußerst gering ist, wird diese Formalität nicht weiter berücksichtigt. Stattdessen wird die Taufzeremonie in Kinderhände gelegt. Und zwar in Form von Wasserbomben. Alle zählen bis drei, und dann wird geworfen. Endlich: Das "Traumschiff Kinderland" ist getauft. Jetzt können die großen Seeabenteuer beginnen.

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