Waldrach. (anf) Im Jahr 2009 feiert die internationale Musikwelt den 200. Geburtstag von Felix Mendelssohn Bartholdy (geb. 3.2.1809), der heute als eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts angesehen wird. Anlässlich dieses Jubiläums gaben sich am vergangenen Sonntag Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassstimmen, ein Streichorchester und mehrere Bläsersolisten in der mit rund 400 Besuchern ausverkauften Waldracher Pfarrkirche ein leidenschaftliches Stelldichein.

Eigens für das feierliche Klassikkonzert aus Mainz angereist: die aus Trier stammende Sopranistin Sabine Zimmermann. Für die perfekte Vertonung aller zwölf aufgeführten Mendelssohn-Barholdy-Werke sorgten neben der Solistin mehr als 70 weitere Musiker. Das aus 26 Streichern bestehende Schulorchester des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums (Trier, Leitung Ulrich Krupp), mehrere, aus der Region stammende Bläser-Solisten sowie der 52 Stimmen starke Waldracher Kirchenchor unter der Leitung von Laurentius Lauterbach brachten ihr Können mit imposanter Leidenschaft zum Ausdruck.

Carl Schmitt-Wagner aus Chicago war beruflich in der Gegend und wollte sich das Konzert nicht entgehen lassen: "Ich bin froh, dass ich gekommen bin. Mendelssohn hört man nicht so oft. Und die Solistin ist absolute Spitzenklasse", sagte er. Auch Elisabeth Müller-Koch aus Mertesdorf war beeindruckt: "Ich höre sehr gerne geistliche Musik. Das hier hat mir sehr gut gefallen." "Ein tolles Konzert für unseren Ort", urteilte auch der Waldracher Peter Ambré.

Hochkonzentriert gaben die Musiker weltbekannte Werke wie "Jauchzet dem Herrn alle Welt", die Hymne "Hör mein Bitten" oder "Denn er hat seinen Engeln befohlen" zum Besten. Darüber freute sich besonders Konzert- und Chorleiter Laurentius Lauterbach: "Ich bin sehr stolz auf meinen Chor und freue mich, dass alles so gut geklappt hat." Besonders erwähnt er das Zusammenwirken der verschiedenen Musiker und die "tolle Leistung" des Schulorchesters. Höhepunkt war die zum Abschluss des gut einstündigen Konzerts von allen Musikern zusammen vorgetragene Mendelssohn Bartholdy-Vertonung des 42. Psalms: "Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott zu dir". Das Publikum dankte mit nicht enden wollendem Applaus. Ortsbürgermeister Heinfried Carduck wollte das Konzert noch nachwirken lassen: "So was habe ich hier noch nie gehört", sagte er. "Ich bin im Moment völlig überwältigt."