L 151 bei Osburg: Tödliche Unfälle geben Rätsel auf

Osburg/Farschweiler · Zwei tödliche Verkehrsunfälle innerhalb weniger Wochen an fast der gleichen Stelle. Ist das Zufall oder ist die L 151 bei Osburg besonders gefährlich? Jetzt sucht die Unfallkommission nach Antworten.

 Auf diesem Teilstück der L 151 sind kürzlich zwei Männer tödlich verunglückt, weil sie mit ihren Autos auf die andere Spur gerieten. TV-Foto: Friedemann Vetter

Auf diesem Teilstück der L 151 sind kürzlich zwei Männer tödlich verunglückt, weil sie mit ihren Autos auf die andere Spur gerieten. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: friedemann vetter (ve.), Friedemann Vetter ("TV-Upload vetter"

Osburg/Farschweiler. "Wir können uns keinen Reim darauf machen", sagt der Leiter der Polizeiinspektion (PI) Hermeskeil, Michael Wahlen. "In beiden Fällen sind die Fahrer unvermittelt in den Gegenverkehr geraten, und es lag nicht daran, dass sie zu schnell waren."
Die beiden tödlichen Unfälle vom 21. Juni und 18. Juli lassen der Polizei Hermeskeil keine Ruhe - und nicht nur ihr. Wie konnte es passieren, dass auf einem etwa 500 Meter langen, kerzengeraden und gutausgebauten Streckenabschnitt der L 151 (früher B 52) an fast identischer Stelle zwei 53-jährige Männer ums Leben gekommen sind?

Wie berichtet, war am 21. Juni ein Kleinwagen auf der Fahrt in Richtung Hermeskeil kurz hinter der Abzweigung nach Neuhaus auf die Gegenfahrbahn geraten und dort mit einem PKW zusammengestoßen. Ein auf der Rückbank sitzender Mitfahrer starb später im Krankenhaus. Am 18. Juli driftete ein Auto ohne erkennbaren Grund auf der Fahrt Richtung Trier auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit einem LKW. "Ob es Ablenkung war oder Ermüdung, wir wissen es nicht", sagt PI-Chef Wahlen.

Unterdessen hat ein Gutachter die Ursache des Unfalls vom Juni herausgefunden. Wegen des laufenden Gerichtsverfahrens könne er jedoch dazu keine Angaben machen, sagt Norbert Bungert, Unfallexperte der PI Hermeskeil. Fest stehe, dass der Streckenabschnitt der L 151 zwischen Farschweiler und Osburg durch die beiden tödlichen Unfälle im kommenden Jahr als Unfallschwerpunkt deklariert werde. Innerhalb der nächsten beiden Monate werde sich die Unfallkommission (siehe Extra) vor Ort umschauen.

Für Bungert gibt es keine Auffälligkeiten. Weder gebe es Spurrillen oder sonstige Beeinträchtigungen der Fahrbahn noch sei der Abschnitt unübersichtlich oder bisher durch Unfälle aufgefallen. Zudem sei hier eine Tempo-70-Zone. Bungert: "Es war eine unglückliche Übereinstimmung." Für den Chef der Unfallkommission, Klaus Wagner (LBM Trier), ist die Hitze ein möglicher Grund für die auffällig vielen Unfälle der vergangenen Wochen. "Da fahren die Leute unkonzentrierter. Bruchteile von Sekunden genügen, und schon ist man fünf Meter weiter auf der Gegenfahrbahn."Extra

Die Unfallkommission trifft sich einmal im Jahr, um das Unfallgeschehen auf den Straßen des Kreises zu analysieren. Ihr gehören Vertreter von Polizei, Kreis, Stadt und VG sowie der Straßenmeisterei an. Den Vorsitz hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM). Ziel des Gremiums ist es, Unfallschwerpunkte und Gefahrenstellen zu entschärfen. Als Unfallschwerpunkt gelten Strecken, auf denen sich auf einem Abschnitt von 300 Metern binnen eines Jahres fünf gleichartige Unfälle ereignet haben. Als Gefahrenstelle gelten Strecken, auf denen es in drei aufeinander folgenden Jahren auf einem Kilometer drei oder mehr Unfälle mit Schwerverletzten gab. alf

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