Mehr Raum für die Kleinsten

Gute Nachrichten für junge Eltern in der Gemeinde Langsur: Der örtliche Kindergarten wird grundlegend umgebaut und erweitert. Es werden nicht nur neue Kapazitäten für "Rechtsanspruchskinder" (also ab dem dritten Lebensjahr) geschaffen, sondern auch eine Kinderkrippe mit Ganztagsbetreuung eingerichtet, damit auch jüngere Kinder ab einem Alter von sechs Monaten betreut werden können.

 Für die Zukunft gerüstet: Kindergartenleiterin Hannelore Schaller, Architekt Udo Köhler und Ortsbürgermeister Karl Heinrich Orth präsentieren die Pläne für den Kindergarten in Langsur. TV-Foto: Frank Göbel

Für die Zukunft gerüstet: Kindergartenleiterin Hannelore Schaller, Architekt Udo Köhler und Ortsbürgermeister Karl Heinrich Orth präsentieren die Pläne für den Kindergarten in Langsur. TV-Foto: Frank Göbel

Langsur. (fgg) "Hier an der Grenze arbeiten viele Mütter in Luxemburg, wo man schon wenige Monate nach der Geburt in den Beruf zurückkehren muss", erläutert Hannelore Schaller, Leiterin des Kindergartens Langsur, den Bedarf für die Krippenplätze. Derzeit bietet der Kindergarten Platz für drei Gruppen mit insgesamt 65 Kindern. Damit sind sämtliche Plätze mit Rechtsanspruchskindern bereits belegt. In Langsur wird jedoch rege gebaut: 40 Baustellen wurden neu erschlossen, weitere sechs Hektar werden zur Erschließung vorbereitet. Es zeichnet sich somit ein großer Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen ab, auf den jetzt reagiert wird: Der umgebaute Kindergarten wird einer weiteren Regelgruppe sowie zwei Krabbelstubengruppen mit 25 Kleinkindern Platz bieten.Die Nutzfläche des Kindergartens wird durch den Umbau verdoppelt: Die Kinderkrippe wird als zweite Etage auf das jetzt einstöckige Flachdachgebäude aufgesattelt. Hier finden sich dann unter anderem je zwei Gruppen- und Schlafräume sowie eine Teeküche und ein Pflegebereich. Da nicht der gesamte aktuelle Grundriss überbaut wird, können Teile des jetzigen Daches als Außenbereich genutzt werden. Obwohl die beiden Etagen durch ein Treppenhaus verbunden sind, soll das Obergeschoss primär über eine für Kinderwagen geeignete Rampe zugänglich gemacht werden. "Dadurch erreichen wir eine gewisse Trennung zwischen den beiden Bereichen, die aufgrund der unterschiedlichen Pflegesituation oft sinnvoll ist", erläutert der planende Architekt Udo Köhler die Entwürfe. Auch im Erdgeschoss werden neben dem zusätzlichen Gruppenraum Änderungen vorgenommen: So werden die sanitären Einrichtungen vergrößert, renoviert und erstmals eine große Küche eingerichtet. Die Kosten für den Umbau werden auf etwa 800 000 Euro beziffert, wovon etwa 40 Prozent von der Gemeinde getragen werden. "Die Gemeinde wird von ihren Steuereinnahmen fast alles investieren", so Ortsbürgermeister Karl Heinrich Orth. "Aber das Geld ist gut angelegt. Wir erreichen hier eine eindeutige Verbesserung der Lebensqualität in der Gemeinde." Man habe nicht nur kurzfristig einen drohenden Engpass verhindern, sondern auf lange Sicht die Attraktivität Langsurs für junge, berufstätige Familien steigern wollen.Während der Umbauarbeiten, die nach den Sommerferien beginnen sollen, zieht der Kindergarten in die Kulturhalle. Bürgermeister Orth vertraut auf das Verständnis der nutzenden Vereine, die für diese Zeit auf andere Räume ausweichen müssen. "Durch den Umzug kann die Zeit des Umbaus bedeutend verkürzt werden", erklärt Architekt Udo Köhler. Wann genau der umgebaute Kindergarten seinen Betrieb aufnehmen kann, darauf möchte man sich noch nicht festlegen, ein Termin in diesem Jahr wird jedoch anvisiert.

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