Mit Rainer macht Müll sammeln mehr Spaß

Osburg · Einen interessanten Helfer hatten die Osburger bei ihrem Dreck-weg-Tag. Rainer Schäfer, auch bekannt als "Abfall-Robin-Hood", ist mit den vielen Teilnehmern durch den Ort gezogen. Neben dem Aufräumen an sich verfolgt Schäfer mit seinen Einsätzen das Ziel, Menschen eine Freude zu bereiten.

 Rund 80 Teilnehmer haben sich in diesem Jahr wieder dem Osburger Straßenmüll angenommen. Prominenter Mithelfer 2015: der Abfall-Robin-Hood Rainer Schäfer (Mitte, mit orangefarbener Jacke und roter Mütze). TV-Foto: Anja Fait

Rund 80 Teilnehmer haben sich in diesem Jahr wieder dem Osburger Straßenmüll angenommen. Prominenter Mithelfer 2015: der Abfall-Robin-Hood Rainer Schäfer (Mitte, mit orangefarbener Jacke und roter Mütze). TV-Foto: Anja Fait

Osburg. Es sind hauptsächlich Kinder und Jugendliche, die sich einmal im Jahr zum Großreinemachen in Osburg zusammenfinden. Acht Kubikmeter Müll, darunter ein Fahrrad und Teile eines alten Motorrads haben die rund 80 Freiwilligen alleine in diesem Jahr innerhalb von ein paar Stunden zusammengetragen.
Erste Aktion mit vielen Kindern



Anders als in den Vorjahren wurden die fleißigen Aufräumer am Freitag von einem echten "Müllsammel-Profi", dem Kröver "Abfall-Robin-Hood" Rainer Schäfer (45), unterstützt. Initiatorin Alexandra Barth (40) hatte ihn eingeladen, "um den Tag für alle Beteiligten interessanter zu gestalten". Und das ist ihr auch gelungen.
Sowohl die Helfer, als auch Rainer Schäfer selbst waren mit Begeisterung dabei. "Ich will, dass wir Schilder im Wald aufstellen, wo draufsteht, dass die Leute ihren Müll mit nach Hause nehmen sollen", meinte etwa der acht-jährige Benjamin nach der erfolgreichen Aktion. Und Sara (16), die jedes Jahr mit dabei ist, fiel auf, "dass die Kinder durch den Gast heute irgendwie motivierter waren als sonst".
Für Rainer Schäfer war der Osburger Dreck-weg-Tag die erste Säuberungsaktion mit so vielen Kindern. "Das hat mir Spaß gemacht", sagte er. Besonders gut fand der 45-Jährige, dass er hier schon den Kleinsten "dieses Bewusstsein für eine saubere Umwelt" vermitteln konnte.
Zur Belohnung hatte Rainer Schäfer jedem Helfer zwei Edelsteine von seiner aktuellen Unrat-Sammel-Tour rund um Idar-Oberstein mitgebracht.
"Früher hab ich den Dreck weggemacht, weil er mich gestört hat und er einfach da nicht hingehört hat, wo ich ihn gefunden habe. Heute mache ich das hauptsächlich, um den Menschen eine Freude zu bereiten", sagte er.

Extra

Rainer Schäfer (45) ist arbeitslos und lebt auf einem Campingplatz bei Kröv. Schon als Kind streifte er durch die Wälder, um den Müll anderer Leute aufzusammeln. Populär wurde der gelernte Heizungsbauer, den die Medien "Abfall-Robin-Hood" getauft haben, unter anderem durch seine Einsätze in Berlin, Köln, Mainz und Neuwied. Schäfer stellt den gesammelten Unrat in großen Tüten am Straßenrand auf, damit er von den zuständigen Meistereien mitgenommen und ordnungsgemäß entsorgt wird. Schäfer ist aktuell als Preisträger für die "Respekt"-Ehrenamtsaktion des Trierischen Volksfreund vorgeschlagen. Wer ihn unterstützen möchte, kann unter Telefon 0137/8080011-05 oder unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/respekt" class="more" text="www.volksfreund.de/respekt"%> für ihn abstimmen. anfExtra

Die Idee zum ersten Dreck-weg-Tag in Osburg entstand im Rahmen der Firmvorbereitungen 2009. Aktiv mit dabei sind seither Jahr für Jahr allen voran die Vorschul-, Grundschul- und Kommunionkinder sowie die Messdiener des Orts. Um Organisation und Ausführung der Aktion kümmern sich zudem etliche engagierte Eltern und weitere Erwachsene, wie etwa die Gemeindearbeiter und Rentner des Orts mit ihren Traktoren. Abgerundet wird der Dreck-weg-Tag jedes Jahr mit einer kleinen Grillfeier. Als Sachspender beteiligen sich jeweils Gemeinde und Pfarrgemeinde, die Bäckereien Blau und Scherer-Dewald, der Containerdienst Klemens, die Metzgerei Klassen und der Malerbetrieb Höllen. anf

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