Mit der Fähre zur Trauung

LEIWEN. Auf 60 gemeinsame und erfüllte Ehejahre können Margareta Stauss, geborene Czerny, und ihr Ehemann Adolf Peter Stauss zurückblicken. Das Fest der Diamantenen Hochzeit feierten sie zusammen mit vielen Verwandten und Bekannten.

 Glückliche Jubilare: Bürgermeister Berthold Biwer, Helmut Reis und Claus-Peter Feller (hinten, von links) freuen sich mit dem Diamantenen Hochzeitspaar Margareta Stauss und Adolf Peter Stauss (vorne, von links) über deren gemeinsamen 60 Ehejahre. TV-Foto: Dietmar Scherf

Glückliche Jubilare: Bürgermeister Berthold Biwer, Helmut Reis und Claus-Peter Feller (hinten, von links) freuen sich mit dem Diamantenen Hochzeitspaar Margareta Stauss und Adolf Peter Stauss (vorne, von links) über deren gemeinsamen 60 Ehejahre. TV-Foto: Dietmar Scherf

Es war eine schöne Feier, zu der zahlreiche Gratulanten ihren Weg in die Römerstraße fanden. Mit dabei waren auch die Winzerkapelle, der Kirchenchor und der Männergesangverein. Sie überbrachten die Glück- und Segenswünsche musikalisch. Die Glückwünsche des Kreises und von Ministerpräsident Kurt Beck überbrachte Kreis-Beigeordneter Helmut Reis. "Der Moselwein hat dazu beigetragen, dass Sie sich kennen lernten", stellte Reis fest. Denn der aus Trier stammende Jubilar hatte seine spätere Gattin, beide sind heute 81 Jahre alt, in einem Leiwener Weingut kennen gelernt. Reis wünschte dem rüstigen Ehepaar, auch im Namen von Landrat Günther Schartz, noch viele gemeinsame und gesunde Jahre. Ein Glückwunschschreiben "mit Inhalt" von Ministerpräsident Kurt Beck konnte Reis dem Jubelpaar übergeben. "Wir sehen uns in fünf Jahren zur ‚Eisernen Hochzeit' wieder", wünschte sich abschließend der Kreis-Beigeordnete. Bürgermeister Berthold Biwer gratulierte den Eheleuten im Namen der Verbandsgemeinde Schweich. Keine Heirat in der Fastenzeit

"60 Jahre Ehe ist eine Leistung, auf die Sie mit Recht stolz sein können. Sie haben in einer schwierigen Zeit geheiratet und den Mut gehabt drei Kinder in die damalige schlimme Welt zu setzen", sagte er. Die Glückwünsche der Ortsgemeinde und der Vereine überbrachten Ortsbürgermeister Claus-Peter Feller sowie die Vorsitzenden. Margareta Stauss erinnert sich: "Damals waren Trauungen in der Fastenzeit nicht möglich. Deshalb wollten wir noch am letzten Wochenende vor Aschermittwoch heiraten." Der Weg zur standesamtlichen Trauung am Karnevalssamstag nach Klüsserath war allerdings abenteuerlich. "Die Brücke in Trittenheim war noch kriegsbeschädigt. Eine Brücke bei Thörnich gab es noch nicht", erzählt der Ehemann nachdenklich. So blieb nur die Flussüberquerung von Köwerich nach Klüsserath mit einer Fähre. Bei Hochwasser und Eisgang war das allerdings eine riskante und abenteuerliche Angelegenheit. Am Rosenmontag wurden die beiden von Verwandten mit einem Auto zur kirchlichen Trauung in die Kirche St. Paulin nach Trier gefahren. Das Ehepaar, im Laufe der Jahre Oma und Opa von sieben Enkeln und Urenkeln geworden, erinnert sich gerne an die ersten Jahre ihres gemeinsamen Lebens. Adolf Peter Stauss war nach kurzer Kriegsgefangenschaft bei den Engländern auf deutschem Boden nach Oberfranken entlassen worden. Wenig später konnte er "in einer Nacht- und Nebelaktion" die französische Zonengrenze überschreiten und wurde Knecht in einem Leiwener Winzerbetrieb. Der Jubilar wurde später technischer Angestellter beim Kulturamt Trier. Margareta Stauss erzog die Kinder und entwickelte sich zur "Finanzberaterin" im eigenen Haushalt.

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