Mundart trifft Zeichnung

Zwei Brüder, zwei Leidenschaften: Valentin Krämer liebt die Mundart, Reiner Krämer die Arbeit mit Stift und Pinsel. Jetzt präsentierten sie ihr erstes gemeinsames Werk "E klee Bischelchen" im Winzerkeller in Fell.

 Zum Lesen und Schauen: Reiner und Valentin Krämer präsentierten im Winzerkeller in Fell „E klee Bischelchen“, ein Werk aus beeindruckenden Bildern und Mundartgeschichten. TV-Foto: Katja Krämer

Zum Lesen und Schauen: Reiner und Valentin Krämer präsentierten im Winzerkeller in Fell „E klee Bischelchen“, ein Werk aus beeindruckenden Bildern und Mundartgeschichten. TV-Foto: Katja Krämer

Fell. "Üs deck Äesch stäht wie en Denkmaal am Herrewaal", liest Valentin Krämer aus dem Mundartbuch vor. Die Rede ist von einer dicken Eiche, die wie ein Denkmal in einem der Wälder rund um Fell steht. Er erzählt von einer Klassenwanderung, die zu dem alten Baum mit majestätischer Gestalt führte, und wie dessen mächtiger Stamm von Kinderarmen umklammert wurde. "Wie will Kannerörmen mä hü-gebroucht, aich wäset nemme", sagt der Autor. (Wie viele Kinderarme wir gebraucht haben, weiß ich nicht mehr). Von Kindheitserlebnissen, alten Bräuchen und heimatlichen Denkmälern ist auf 34 Seiten zu lesen. Die zahlreichen Zuhörer im Gewölbekeller des Winzerkellers sind begeistert. Die Bilder, die die Worte in den Köpfen entstehen lassen, werden noch unterstrichen durch die eindrucksvollen Zeichnungen des Feller Künstlers Reiner Krämer, die auf eine Leinwand projiziert werden, während "Valli" liest.Die "Grüß" erzählt vom Brauchtum

Früher ist plötzlich ganz nah, altes Brauchtum wieder lebendig. Eindrucksvoll gibt der Mundartschreiber in "E klee Bischelchen" auch Stimmungen wider. So etwa lässt er Satz um Satz von dem warmen Gefühl erahnen, das eine liebevolle "Grüß" (Großmutter) vermittelt, die strickend den gespannt lauschenden Kindern Geschichten erzählt.Erzählungen rund um "Schweinsdeppen", "Rübeln" und "Boomness" in "Feller Platt" lassen Erinnerungen wach werden, bringen die Gäste zum Lachen und die Zuhörer dazu, manche Anekdote bei einem Glas Wein auszugraben.

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