Schulneubauten in Schweich: Planungen zielen aufs Wohl der Kinder

Schweich · Die Schulträger Kreis und Verbandsgemeinde Schweich haben die Preise an die Sieger des Architektenwettbewerbs "Integratives Schulprojekt" vergeben. 90 000 Euro wurden ausgeschüttet. Der erste Preis geht an Berliner Planer.

 Die siegreichen Schulplaner mit Bürgermeisterin Christiane Horsch (Vierte von links) und Landrat Günther Schartz (rechts). TV-Foto: Albert Follmann

Die siegreichen Schulplaner mit Bürgermeisterin Christiane Horsch (Vierte von links) und Landrat Günther Schartz (rechts). TV-Foto: Albert Follmann

Schweich. Obwohl der Trierer Architekt Kuno Mauritius Schneider die sechs prämierten Arbeiten im Schnellgang vorstellte, wurde allen Anwesenden deutlich, wie komplex die Planung einer integrativen Schule ist. Schneider gehörte zu den elf Frauen und Männern der Jury, die Ende Januar zwölf Stunden über den 18 eingereichten Entwürfen für den Bau der Treverer-Förderschule und der Grundschule Schweich in Schweich brüteten. Abends um 22 Uhr stand das Ergebnis fest, nun wurden die Preise in der VG-Verwaltung vergeben. Alle eingereichten Pläne waren dort eine Woche öffentlich zugänglich.
"Durch den Wettbewerb sind viele interessante Lösungen für das gleichberechtigte Lernen in einer Regel- und einer Förderschule herausgekommen, lobte Schneider. Bei der Vorgabe an die Planer habe man auf drei Dinge großen Wert gelegt: Gebäudestruktur, Außengestaltung und Einbindung ins städtische Umfeld. Alle Planungen zielen aufs Wohl der Schüler: gegliederte, meist geometrische und barrierefreie Baustruktur, Lern- und Aufenthaltsbereiche, Spielflächen, Verwirklichung des "Hofprinzips".
Prämiert wurden drei "Anerkennungen" mit je 6000 Euro Preisgeld; den Gewinner-Entwurf aus dem Sieger-Trio werden der Kreisausschuss und der Verbandsgemeinderat Schweich in einer gemeinsamen Sitzung am 13. April bestimmen. Vorher wird noch mit den Büros über den Feinschliff verhandelt.
Dass die Entwürfe trotz gleicher Vorgaben optisch stark differieren können, zeigt sich insbesondere auf den Plätzen eins und zwei. Während Architekt Arthur Numrich und Landschaftsplaner Rudolf Kaufmann aus Berlin (1. Preis, 36 800 Euro Preisgeld) einen zweigeschossigen Entwurf vorlegten mit kurzen Wegen und rechteckigen Gebäudeelementen, ist die Arbeit der Planer aus Neckartenzlingen (2. Platz, 22 500 Euro Preisgeld) raumgreifender. Sie stellt den Inklusionsgedanken oben an, der Bau ist eingeschossig, organisch und mit großzügigen Frei- und Innenräumen versehen. Viel umbauter Raum bedeutet natürlich auch höhere Kosten. Landrat Günther Schartz und Bürgermeisterin Christiane Horsch (VG Schweich) dankten allen Mitarbeitern aus den Verwaltungen, der Jury und den Planern für ihr Engagement. Dank des Wettbewerbs verfüge man nun über viele qualitativ hochwertige Entwürfe. Das sei Voraussetzung für die Umsetzung des gemeinsamen Ziels: Die Schüler in den Partnerschulen sollen sich wohlfühlen. Die Schulen sollen spätestens 2019 in Betrieb gehen.
Auf die Kritik an der nicht barrierefrei zugänglichen Präsentation im Rathaus-Obergeschoss haben die Schulträger reagiert: Die Modelle werden vom 9. bis 13. März auch im behindertengerechten Bürgerzentrum gezeigt.

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