Seit Montag sind die Leitungen tot

Bonerath/Holzerath/Schöndorf · Weil bei Bauarbeiten ein Kabel mit einer Fräse beschädigt worden ist, sind Telefonkunden in Bonerath, Holzerath und Schöndorf seit Montagmittag ohne Telefon und Internet. Ab Mittwoch soll der Schaden behoben werden.

 So sah es aus, als bei Piesport ein versehentlich durchtrenntes Telekommunikationskabel repariert wurde. Erst heute werden Techniker das seit Montag defekte Kabel in der VG Ruwer in Ordnung bringen. Foto: TV-Archiv/Agentur Siko

So sah es aus, als bei Piesport ein versehentlich durchtrenntes Telekommunikationskabel repariert wurde. Erst heute werden Techniker das seit Montag defekte Kabel in der VG Ruwer in Ordnung bringen. Foto: TV-Archiv/Agentur Siko

Bonerath/Holzerath/Schöndorf. Es ist derzeit ziemlich gleich, wen man in Bonerath, Holzerath oder Schöndorf anruft. Nahezu überall erhält der Anrufer die Auskunft: "Der von Ihnen gewünschte Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar." Und das schon seit Montag. Eine Boneratherin sagt: "Am Montagmittag habe ich noch telefoniert. Seitdem ist die Leitung tot."
Anders als viele Einwohner der drei Gemeinden in der Verbandsgemeinde Ruwer ist die Telekom als Netzbetreiberin weiterhin telefonisch und per E-Mail erreichbar. Sprecherin Susanne Bruns sagt auf TV-Anfrage: "Die Störung resultiert aus Wegbefestigungsarbeiten. Dabei wurde ein Kabel mit einer Fräse beschädigt." Wie viele Anschlüsse genau in den drei Ortschaften betroffen sind, kann Bruns nicht sagen.Baustelle muss gesichert werden


Insgesamt leben in den drei Dörfern rund 1500 Menschen. Zudem gibt es mehrere Handwerksbetriebe, die natürlich ebenso wie Privatkunden auf moderne Kommunikationsmittel wie das Internet angewiesen sind.
Schnelle Hilfe kann die Sprecherin nicht anbieten. Die Betroffenen brauchen Geduld: Die beauftragte Baufirma könne erst am Mittwoch ab 7 Uhr mit der Entstörung beginnen. Grund: Die Störungsstelle liege in einem Hang, und im Bereich der Beschädigung herrsche starker Baustellenverkehr, sagt die Telekom-Sprecherin. Zunächst müssten die Baugruben gesichert werden.
Diese Vorgehensweise kommt nicht überall gut an. Eine Anwohnerin empört sich über die "schleppende Behebung des Schadens". Vor allem für ältere Leute ohne Handy sei dies nicht zumutbar, sagt sie.
Sind auch normale Telefonanschlüsse derzeit lahmgelegt, so gibt es doch noch eine gute Nachricht. Laut Sprecherin Bruns funktionieren Mobilfunknetze einwandfrei. Ein Teil der betroffenen Anschlüsse werde über ein gesondertes Kabel zusätzlich versorgt. Um die Erreichbarkeit zu gewährleisten, können sich Betroffene an die Kundenhotline unter 0800/3301000 wenden und sich eine vorübergehende Rufumleitung auf ihr Handy legen lassen.Meinung

Ärgerlich und unnötig lange
Natürlich hat sich die Welt auch in den Zeiten gedreht, als es noch kein Telefon und kein Internet gab. Gleichwohl sind viele Menschen in den vom Ausfall der Telefonanschlüsse betroffenen Orten sauer - zu Recht. Dass bei Bauarbeiten ein Malheur geschieht und ein Kabel durchtrennt wird, kann passieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass so viel Zeit ins Land gehen muss, ehe Reparaturen beginnen. Zumal die Schadstelle bekannt ist. Im aktuellen Fall dauert es zu lange, ehe die Telekom Abhilfe schafft. Das Telekommunikationsunternehmen sollte überlegen, wie es mit den Kunden ohne Anschluss umgeht. Der Hinweis auf eine Umleitung der Anrufe aufs Mobiltelefon darf jedenfalls nicht alles gewesen sein. h.jansen@volksfreund.de

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