Spannung, Action, Explosionen

Mit einer perfekten Premiere starteten die Karl-May-Freunde Pluwig auf ihrer Freilichtbühne mit der Aufführung "Der schwarze Mustang". Rund 130 Darsteller mit ihren 30 Pferden begeisterten 1200 Besucher.

Pluwig. Insgesamt rund 3600 Zuschauer haben am vergangenen Wochenende bei drei Aufführungen das Stück "Der schwarze Mustang" gesehen. Für rund 8400 Menschen steht das Spektakel noch bevor. Dass solch eine gelungene Sache auch ohne Generalprobe laufen kann, beweisen die Karl-May-Freunde um ihren Vorsitzenden Ernst Witz. Denn am geplanten Termin regnete es in Strömen. Die Freilichtbühne stand unter Wasser.Mit Holzschnipseln und Sand gegen die Nässe

Bei der Premiere spielt dann aber auch Petrus mit. 19 Uhr auf der Kreisstraße 63 zwischen Pluwigerhammer und der Romika: Hunderte von Autos sind auf der extra eingerichteten Einbahnstraße geparkt. Die Besucher strömen auf vermatschten Wegen durch den Wald zur Freilichtbühne. "Die Spielstätte haben wir nochmals mit trockenem Sand aufgefüllt", erzählt Vorsitzender Witz. Im Catering-Bereich schützt ein dicker Belag mit Holzschnipseln die Schuhe vor dem Matsch. Trotz dieser widrigen Umstände sind die Darsteller guter Dinge. "Endlich kann es losgehen", freuen sie sich. Unter den 1200 Gästen kann der Pluwiger Ortsbürgermeister Wolfgang Annen, der selbst als Sheriff in der Aufführung mitspielt, den Schirmherrn Bernhard Kaster, Landrat Günther Schartz, Bürgermeister Bernhard Busch und Ortsbürgermeister Günter Jakobs begrüßen. Kaster: "Der anfängliche Traum von Festspielen wurde hier in Pluwig verwirklicht. Ich zolle Ihnen großen Respekt."Ohne zu viel vom Inhalt des Stückes zu verraten - denn es folgen noch sieben Aufführungen - sei ein kurzer Blick in die Geschichte des Buches "Halbblut" von Karl May erlaubt: Der grausame Häuptling der Komantschen, Tokvi Kava (Frank Geippel) alias "Der schwarze Mustang", will mit seinen Kriegern die Arbeiterstation Firewood Camp und das Fort New Brava überfallen, um an Waffen und Dollars zu kommen. Doch Winnetou (Reinhold Schomer), sein Blutsbruder Old Shatterhand (Erwin Jünker) und deren Freunde durchschauen den Plan. Auf der Freilichtbühne herrscht ein reges Treiben. Es lässt beim Zuschauer nicht eine Minute Langeweile aufkommen. Prächtig sind die Darsteller in ihren Kostümen gekleidet und vermitteln mit der faszinierenden Kulisse tatsächlich einen Eindruck, wie es vor vielen Jahren im Wilden Westen zugegangen sein kann. Szenenapplaus ist an diesem Abend die Regel. Rauschender Applaus wird auch gespendet, als die beiden Hauptdarsteller erstmals auf die Bühne reiten. Regisseur Konni Wysocki greift gelegentlich als Erzähler in die Handlung ein und berichtet, warum es denn immer wieder zu den Kämpfen zwischen Weißen und Rothäuten kommt. Und diese Kämpfe sind das "Salz in der Suppe". Die Krieger sowie die Soldaten der Infanterie und Kavallerie schenken sich dabei nichts. Beeindruckend sind dabei die Jagdszenen, wenn die Pferde im Spiel sind. Die dreispännige Postkutsche wird gejagt von einer Horde berittener Indianer. Diese wiederum werden von Soldaten im schnellen Galopp verfolgt. Ein Spuk, den die Zuschauer erst so richtig wahrnehmen, wenn er schon vorbei ist. Pyro-Technik bezwingt Turm und Brücke

Die von Conny Faißt und Michael Oberhausen ausgefeilte Pyrotechnik mit vielen Explosionen und riesigen Flammen ist sehenswert. Mit einem gewaltigen Knall wird am Ende das Fort "gesprengt". Zum Staunen der Besucher neigen sich sogar der rechte Turm und die mittlere Brücke tatsächlich schwer beschädigt zur Seite. 23 Uhr: Konni Wysocki und Ernst Witz rufen nochmals alle Mitwirkenden auf die Bühne. Das imposante Abschlussbild unterstreicht die reife Leistung der Karl-May-Freunde.Ein Interview mit Pierre Brice und Dunja Rajter lesen Sie morgen im TV.

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