Von königlichem Spiel in Schach gehalten

Mit einer Feier, die inhaltlich und in ihrer Gestaltung Aspekte von Schach zwischen Spiel, Kunst, Sport und Wissenschaft aufgriff, beging der Schachklub 1933 Schweich e.V. in der Synagoge Schweich sein 75-jähriges Bestehen. Dabei wurden auch verdiente Mitglieder mit Ehrennadeln des Sportbundes Rheinland geehrt.

Schweich. Am 14. Oktober 1933 gründete sich im Schweicher Hotel Max der Schachklub 1933 Schweich e.V. um fortan ein "königliches Spiel" zu pflegen, das, wie es das Protokoll vermerkt, "zur Ruhe, zur geistigen Konzentration und zur Selbstbeherrschung erzieht". Der zweite Weltkrieg lähmte seine Aktivitäten, bis der Klub 1948 als einer der ersten im Bezirk Trier von der französischen Militärregierung wieder offiziell zugelassen wurde. Jetzt hat er, nach einer von Erfolgen (höchste deutsche Amateurklasse in den 50ern, Rheinland-Pfalz-Meisterschaft von Anika Boenisch in den frühen 90ern) gekrönten Geschichte sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. Aktuell verzeichnet der Schachklub 1933 Schweich e.V. 100 Mitglieder von sechs bis 90 Jahren, sieben Mannschaften von der C-Klasse bis zur Rheinland-Pfalz-Liga und einen mit 40 Prozent bemerkenswert hohen Anteil an Jugendlichen. "Wir haben als erster Verein Schachunterricht in Schulen ausgerichtet", sagt Vorsitzender Achim Schmitt, der auch als Präsident des Schachbezirks Trier, des Schachbunds Rheinland-Pfalz sowie Präsidiumsmitglied des Deutschen Schachbunds das Ziel der Etablierung von Schach in Schulen verfolgt. Denn: "Eine dreijährige Studie der Universität Trier mit Grundschulen hat belegt, das Schach bis zu 50-prozentige Leistungssteigerung in allen Fächern fördert". Eine Beobachtung, die jugendliche Vereinsspieler aus eigener Erfahrung bestätigen und die Marco (15) begründet: "Konzentration und Denken werden geschult, und weil immer Steigerungsmöglichkeit besteht, hat man Antrieb, sich ständig zu verbessern".

Schach sei dem Wesen nach Spiel, der Form nach Kunst, der Darstellung nach Wissenschaft und der Art nach Sport, formulierte Achim Schmitt in der Festansprache. Spielerischer Höhepunkt war eine Simultanpartie von 22 Spielern gegen den Groß- und ukrainischen Landesmeister Alexander Berelovich ab. Zwanzigmal gewann er, zwei Remis rangen ihm Uwe Schmellenkamp und Werner Koch ab.

Mitglieder des Klubs wurden für engagierte Vorstandsarbeit vom Sportkreis-Vorsitzenden Alfons Steinbach geehrt. Die bronzene Ehrennadel erhielten Hans Ball, Werner Koch und Otmar Rößler, die silberne Ehrennadel Achim Schmitt.

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