Was 2010 die Gemüter erhitzt

2010 verspricht in der Verbandsgemeinde (VG) Schweich ein abwechslungsreiches Jahr mit kommunalen Veränderungen zu werden. Unruhig und kontrovers dürfte es in der VG Ruwer zugehen - Stichwort "Osburger Hallenprojekt". Einem ruhigen Jahr sähe die VG Trier-Land entgegen - wäre da nicht der geplante Mega-Steinbruch bei Olk.

 Quo vadis Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron?: Zumindest Teile dieses kleinen Verwaltungsbezirks könnten sich im neuen Jahr der Verbandsgemeinde Schweich angliedern. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Quo vadis Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron?: Zumindest Teile dieses kleinen Verwaltungsbezirks könnten sich im neuen Jahr der Verbandsgemeinde Schweich angliedern. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Trier/Schweich/Waldrach. Ein spannendes Jahr 2010 wartet auf die Verbandsgemeinde (VG) Schweich, denn ihre Grenzziehung aus der Gebietsreform von 1969 könnte sich verändern. Grund: Viele der damals gebildeten VG mit weniger als 10 000 Einwohnern sind nach heutigen Maßstäben zu klein und zu kostspielig. Sie sollen sich auflösen und in die Nachbargemeinden integrieren.

Innenminister Peter Bruch in Mainz drückt bereits aufs Tempo - bis 1012 dürfen sich die kleinen VG noch frei für ihre künftigen Partner entscheiden - danach "wird entschieden". Zudem winken den betroffenen Kommunen im kommenden Jahr bei freiwilligem Wechsel stattliche Landesprämien. Nun schaut Schweich auf die Nachbar-VG Neumagen-Dhron. Dass die Tage dieser Klein-VG gezählt sind, ist längst ausdiskutiert.

Doch die Frage lautet: Welche Ortsgemeinden wollen zur VG Schweich, wer tendiert nach Bernkastel-Kues und wer in den Hunsrück? Die Trittenheimer zieht's offensichtlich in Richtung Schweich (TV vom 18. Dezember). Und auch im benachbarten Neumagen-Dhron zeigt der Trend in diese Richtung. Aus Sicht der VG Schweich liegt die Entscheidung allein bei den Nachbarn - doch die Schweicher Gebietskörperschaft kann bei dem Ganzen nur gewinnen.

Auf ein gutes Jahr 2010 hofft auch die Stadt Schweich. "Werden wir nun endlich zum Mittelzentrum aufgestuft," lautet die Frage. Die Antwort könnte in der öffentlichen Aussage von Innenminister Bruch liegen, der jüngst die Aufstufung Schweichs zum "kooperativen Mittelzentrum mit Trier und Konz" in Aussicht stellte (der TV berichtete). Vermutlich schon im Frühsommer 2010 wissen alle Beteiligten mehr.

Osburger Hallenprojekt: Hoffen auf Baubeginn



Erneut mit Böen und Turbulenzen muss die VG Ruwer im neuen Jahr rechnen: Das Projekt einer Sport- und Mehrzweckhalle in Osburg dürfte die Kommunalpolitik an der Ruwer zumindest in der ersten Jahreshälfte in Atem halten. Bereits im Januar wird die Kontroverse um die Planungsvergabe weitergehen. Bekanntlich sieht sich ein Schweriner Archiktenbüro als Sieger der offiziellen Ausschreibung, während die Verwaltung um Bürgermeister Bernhard Busch eher einer heimischen Vergabelösung den Vorzug geben will. Der betroffene Architekt hat die Vergabekammer des Mainzer Innenministeriums angerufen - die Planungsvergabe für das Projekt hängt daher rechtlich in der Schwebe. Im Januar oder Februar wird die Vergabekammer ihre Entscheidung bekanntgeben. Zur Erinnerung: Es wird schon die zweite Entscheidung in Sachen "Osburgplanung" sein. Schon einmal hatte das Schweriner Architektenbüro die Kammer angerufen und bekanntlich obsiegt. Wie also geht es weiter? Wann kann durch wen geplant werden? Sollte 2010 mit dem Bau der Halle tatsächlich begonnen werden, dann dürfte dies eher in der zweiten Jahreshälfte der Fall sein.

Die Angst vor dem Mega-Steinbruch



Kein großer interner Streit zeichnet sich 2010 in der VG Trier-Land ab. Dennoch könnte es zwischen Sauer und Fidei ein unruhiges Jahr werden. Grund ist ein Riesen-Steinbruch mit Zementwerk, den eine Investorengruppe bei Ralingen-Olk plant. Der Mega-Abbau von geschätzten 130 Millionen Tonnen Kalkstein bei einer Mindestlaufzeit von 60 Jahren hat in Olk und den Nachbargemeinden einen Sturm des Protestes ausgelöst. Eine Bürgerinitiativen wurde gegründet - rechtliche Schritte sind angekündigt. Dem stehen die Abbau-Befürworter gegenüber, die auf die wirtschaftlichen Vorteile eines solchen Industrie- und Montanstandorts verweisen.

Der VG Trier-Land bleibt bei dem Ganzen aus kommunalrechlichen Gründen nur die Rolle des passiven Zuschauers. Doch die 2010 drohenden Konflikte und Verwerfungen um das Olk-Projekt dürften auch bis in die politischen Gremien der VG und des Kreises Trier-Saarburg ihre Wellen schlagen.

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