Weinlaune im Pfarrheim

Auf Anhieb gelungen: Erstmals veranstalten die Fördervereine der Pfarrkirchen St. Clemens, Ruwer, und St. Martin, Mertesdorf, eine Weinprobe. Bei dem großen Zuspruch könnte es möglicherweise nicht die letzte gewesen sein.

 Probieren geht auch beim Wein über studieren: Frei nach dieser Devise lassen sich (von links) Elisabeth Herres, Alwine Gorges, Gunhild Wagner und Lieselotte Neuenfeldt die edlen Ruwerweine munden. TV-Foto: Ludwig Hoff

Probieren geht auch beim Wein über studieren: Frei nach dieser Devise lassen sich (von links) Elisabeth Herres, Alwine Gorges, Gunhild Wagner und Lieselotte Neuenfeldt die edlen Ruwerweine munden. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Ruwer/Mertesdorf. Erfolg kann mehrere Väter haben. Dies zeigte sich bei der Weinprobe im Pfarrheim Trier-Ruwer: Erlesene Kreszenzen, aufmerksame Bewirtung, passende Musik, ein kurzweiliges Eingangs-Referat und mit Christoph Tyrell ein Weinfachmann, der in amüsanter wie anschaulicher Art und Weise sein Publikum zu begeistern wusste. Mit den ausgewählten 15 Ruwer-Weinen der Jahrgänge 2003 bis 2006 lag Christoph Tyrell vom Weingut Karthäuser Hof ganz auf der Linie der Besucher. Tyrell erzählte auf launige Weise von den Produkten, die sich gerade im Glas befanden, und ansonsten "was mir gerade einfällt". Lacher gab es immer dann, wenn der Erfolgs-Winzer aus dem Nähkästchen plauderte. Tyrells Credo (mit verschmitztem Lächeln): Er schwört auf nicht allzu lang haltbare Weine, denn: An Weinen, die schnell getrunken werden, habe der Winzer die größte Freude. Manchmal hatte der Kommentator auch einen Seitenhieb parat. Beispiel: Die Deutschen seien "Marketing-Dummköpfe in Sachen Geschmack". Und auch bei diesem Hinweis horchten die Zuhörer auf: "In Deutschland gibt es mehr Weinkontrolleure als in Frankreich und Italien zusammen." Wein müsse zur Situation passen, riet Tyrell. Eine Rolle spiele die eigene Befindlichkeit, was man gerade gemacht habe, vorhabe, oder aber das Wetter. Oder ob Wein der "buckeligen Verwandtschaft" vorgesetzt werde oder ob es sich um einen guten Freund handele, mit dem das Glas Wein getrunken werde, sei eine nicht zu vernachlässigende Frage. Pastor Rainer Justen sowie Anne Feldges und Thomas Bund hatten die Gäste begrüßt. Die Musik steuerte der "Spielkreis für alte Musik Trier" bei. Vorgestellt wurde das Kochbuch "Leckeres um drei Kirchtürme". Matthias Kordel referierte über "Schlaglichter der Geschichte des unteren Ruwertals". Darin seine Bemerkung, dass römische Soldaten Anspruch auf täglich vier Liter Wein gehabt hätten. Meinte ein Zaungast: "Da wäre auch ich gerne Soldat gewesen..."

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