Kein DSL in Igel

Zum Bericht "Versorgungslücken in Trier-Land und an der Mosel" (TV 6. Oktober):

Der Artikel über die Versorgungslücken bei DSL in der Region suggeriert (unfreiwillig) einen Versorgungsstand bei vielen Kommunen, der nicht gegeben ist. Für Igel wird der Versorgungsgrad mit 95,5 Prozent angegeben. Von schnellem Internet mit DSL spricht die Telekom selber ab einer Geschwindigkeit von 1000 kb/s. Diese Geschwindigkeit wird in Igel mit wenigen Ausnahmen überhaupt nicht erreicht, das heißt, die Versorgungsquote liegt höchstens bei fünf Prozent. Die Telekom operiert hier offenbar bewusst mit falschen Zahlen, um das Bild zu beschönigen. Die meisten Haushalte können nicht mehr als einen besseren ISDN-Standard nutzen, natürlich zum Preis eines DSL-Anschlusses. In einigen Ortslagen ist die Versorgung so schlecht, dass Online-Banking gar nicht möglich ist.

Es gibt in Trier-Land keine "Lücken" in der Versorgung, sondern umgekehrt, es gibt einige wenige Inseln der Glückseligen, welche DSL-Geschwindigkeit nutzen können.

Das Problem ist viel dramatischer als es die Zahlen zum Ausdruck bringen und die Öffentlichkeit soll offenbar getäuscht werden. Allerdings trägt nicht nur die Telekom Verantwortung hierfür, sondern auch die Bundesregierung vernachlässigt den ländlichen Raum bei der Grundversorgung. DSL gehört heute dazu und die Regierung hätte die Probleme mit Hilfe des Konjunkturprogramms II lösen können, aber in Berlin ist dieses Problem nicht existent, sonst wäre es schon gelöst! Daniel Karl, Igel

(Anm. d. Red.: Der Autor ist Erster Beigeordneter der Gemeinde Igel)

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