Schwachsinnig

Dem Bund, dem Land und der Europäischen Union liegt der Ausbau der wirtschaftlichen Infrastruktur am Herzen. So sagen sie. Um diesem Ansinnen auf die Sprünge zu helfen, haben sie auch viele Förderprogramme auf den Weg gebracht.

Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen sollen durch die Finanzspritze Starthilfe bekommen. Das ist wichtig und gut. Dass auf diesem Feld aber Anspruch und Wirklichkeit mitunter weit auseinander klaffen, zeigt das Gewerbegebiet Newel. Dass es seit mehr als 20 Jahren ein Schubladenprojekt geblieben ist, daran trägt auch die Förderpolitik eine gehörige Portion Schuld. Immerhin stehen 14 Betriebe Gewehr bei Fuß, und dennoch steht noch kein Stein auf dem anderen. Der Grund: Das Gros sind "falsche" Betriebe, die die Förderkriterien nicht erfüllen. Und nur, wenn mindestens die Hälfte der Betriebe förderfähig ist, kommen alle Interessenten in den Genuss von günstigen Grundstückspreisen. Die "Positivliste" der förderfähigen Betriebe sollte angesichts des Neweler Stillstands-Projekts besser in Negativliste umgetauft werden. Steinmetz ja, Schreiner nein. Vermarktung im Umkreis von mehr als 50 Kilometer ja, darunter nein. Dafür gibt es nur ein Wort: Schwachsinn. Diese Kriterien fördern keine Wirtschaftsentwicklung, sie verhindern sie. a.follmann@volksfreund.de

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