Trier. Mit dem besseren Wetter werden im Frühjahr auch wieder mehr Jobs am Bau und in der Landwirtschaft geschaffen. Dies zeigt sich nicht zuletzt in den jüngsten Arbeitslosenzahlen, die die Bundesagentur für Arbeit für den April nun herausgegeben hat. So gibt es gesehen mit 2,843 Millionen Arbeitslosen (Quote: 6,5 Prozent) die geringste Erwerbslosigkeit in einem April seit 1991. Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit ist im Frühjahr zwar üblich, auch wenn manche Experten sogar mit einem höheren Rückgang gerechnet haben. Rechnet man aber dennoch die jahreszeitlichen Einflüsse aus den Zahlen heraus, so ging die Erwerbslosenzahl auch per se zurück.
Denn die Nachfrage nach Arbeitskräften liegt leicht über dem Vorjahreswert, wie die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit mitteilt. "Im Vergleich zum Vorjahr haben wir ein Stellenplus", sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion angesichts von 114 600 Arbeitslosen (Quote: 5,3 Prozent). Auch auf dem regionalen Arbeitsmarkt setzt sich die positive Entwicklung der vergangenen Monate fort: Die Arbeitslosenquote sinkt weiter und liegt nun Ende April bei 4,0 Prozent. 11 079 Menschen sind aktuell in der Region Trier arbeitslos gemeldet, 871 weniger als im Vormonat März. "Der Arbeitsmarkt in der Region zeigt sich sehr stabil und bleibt im Aufwärtstrend. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Arbeitslosigkeit auch in den nächsten Wochen weiter zurückgehen wird", sagt der Trierer Arbeitsagenturchef Heribert Wilhelmi zufrieden. Auch hier zeigt sich der Trend, dass mehr Männer und Frauen eine neue Stelle finden, als dass es Menschen gibt, die ihren Job verlieren.
Allerdings profitieren Hartz- IV-Empfänger deutlich weniger vom Aufschwung am Arbeitsmarkt: Während unter ihnen die Arbeitslosigkeit in der Region nur leicht um 41 auf 5998 Personen gesunken ist, ist die Zahl der Menschen, die noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind, um 830 auf 5081 gesunken.
Auch beim Stellenmarkt zeigt sich die große Dynamik: In den letzten vier Wochen wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Trier 1245 neue Stellen bei nun 3691 offenen Stellen gemeldet - ein Zuwachs von 5,5 Prozent. Dass es großen Fachkräftebedarf gibt, zeigt der Stellenbestand: Er liegt mit Blick auf die letzten fünf Jahre oberhalb des saisonüblichen Niveaus. Die besten Jobchancen bieten sich für Jobsuchende im Gastgewerbe, gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen, dem Verarbeitenden Gewerbe, aber auch dem Handel und in der Zeitarbeit.
Auch wenn sich im April 3177 Menschen neu oder erneut arbeitslos melden mussten, so haben doch 4052 Menschen einen Weg aus der Arbeitslosigkeit gefunden haben. Dies ist insofern wichtig, da 2012 von ihnen in eine neue sozialversicherungspflichtige Stelle gewechselt sind.