Die Pendler steigen um

Ein bundesweiter Lokführerstreik legte gestern Morgen fast den gesamten Berufsverkehr der Bahn lahm. Auch in Trier fielen Züge aus, einige hatten Verspätung, die bis zum Nachmittag anhielten.

 Streik der Lokführer am Trierer Bahnhof. Sie Signale stehen auf „Rot“, leere Anzeigetafeln zeugen von Zugausfällen. Der ICE 54 nach Berlin mit Lokführer Gordon Zemke steht auf dem Gleis. TV-Foto: Friedemann Vetter

Streik der Lokführer am Trierer Bahnhof. Sie Signale stehen auf „Rot“, leere Anzeigetafeln zeugen von Zugausfällen. Der ICE 54 nach Berlin mit Lokführer Gordon Zemke steht auf dem Gleis. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Hauptbahnhof Trier, gestern Morgen, 9.30 Uhr. Die Bahnhofshalle ist fast leer, am Service-Schalter fragt eine Frau, ob der Zug Richtung Koblenz pünktlich ist. An den Gleisen warten nur wenige Reisende. Um 9.40 Uhr fährt der Regionalexpress aus Koblenz ein, fast pünktlich, nur eine Minute Verspätung. Von dem morgendlichen Streik der Lokführer ist kaum noch was zu merken. Das bestätigt auch Bahnsprecher Thorsten Sälinger. Einen echten Stillstand habe es nicht gegeben. Nur einen Totalausfall gab es im Trierer Hauptbahnhof: Der ICE nach Berlin, der um fünf Uhr losfahren sollte, musste stehen bleiben. Der parallel fahrende Regionalexpress nach Koblenz ist aber gefahren. Genau wie die meisten Züge Richtung Saarbrücken, Luxemburg und in die Eifel (einige fuhren allerdings nur bis Gerolstein, weil der Kölner Hauptbahnhof durch bestreikte Züge blockiert war). Nicht alle Lokführer sind in der Gewerkschaft GDL, die gestern bundesweit zum Streik aufgerufen hatte, organisiert. Daher haben nicht alle ihre Arbeit niedergelegt. Die Bahn setzte auch verstärkt verbeamtete Lokführer ein, die nicht streiken durften. Offenbar sind viele Pendler aufs Auto umgestiegen, es herrschte jedenfalls deutlich weniger Betrieb im Trierer Bahnhof als sonst. Neun Züge seien in Trier ausgefallen, meldete Volker Drexler, Bezirksvorsitzender der Gewerkschaft GDL. Es werde wohl weitere Warnstreiks geben, kündigte er an. Bahnchef Hartmut Mehdorn hat die Gewerkschaften für Donnerstag zu neuen Gesprächen eingeladen. Zugleich forderte er sie auf, die Streiks sofort einzustellen.

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