Feierabend-Bier wird teurer

TRIER/HOMBURG. Schlechte Nachricht für Kneipengänger: Nachdem viele Brauereien ihre Preise für Flaschenbier angehoben haben, soll nun auch Fassbier teurer werden. Zehn Cent mehr pro Glas müssen dann womöglich bezahlt werden.

Ab Januar wird alles teurer. Stimmt nicht. Einiges wurde und wird bereits in diesem Jahr teurer. Bier zum Beispiel. Viele Brauereien, darunter die saarländische Karlsberg, haben im Juli bereits ihre Preise erhöht. Ein Euro mehr muss seitdem zum Beispiel für einen Kasten Ur-Pils bezahlt werden. Auch in den Kneipen wurde es teurer, im Schnitt um zehn Cent pro Glas. Begründung: höhere Ausgaben für Personal, Energie und wegen der LKW-Maut. Weitere Preiserhöhungen seien jedoch nicht geplant, versicherte eine Karlsberg-Sprecherin gestern unserer Zeitung. Auch wenn die Mehrwertsteuer-Erhöhung im nächsten Jahr kommt, wollen die im saarländischen Homburg beheimateten Brauer die Preise für ihren Gerstensaft nicht noch einmal erhöhen. Auch nicht für Fassbier. Anders die Konkurrenz von Karlsberg. Warsteiner, Veltins und Krombacher haben für die nächsten Wochen Preiserhöhungen von sechs bis sieben Prozent für Fassbier gegenüber ihren Großabnehmern angekündigt. Vordergründig ist jedoch nicht die höhere Mehrwertsteuer Ursache für den Anstieg. Fast alle Unternehmen begründen den Schritt mit gestiegenen Ausgaben. Erstmals nach vier Jahren wird Fassbier damit teurer. Folge: Für das Bier in der Kneipe muss mehr bezahlt werden, zwei bis drei Cent pro Glas schätzen die Brauer, zehn Cent und mehr glauben hingegen Branchenkenner. Viele Wirte werden nämlich, so wird vermutet, die Preiserhöhung dazu nutzen, eigene Kostensteigerungen an die Kunden weiter zu geben. Fassbier macht ein Viertel des Bierausstoßes in Deutschland aus. Den größten Umsatz machen die Brauereien mit Flaschenbier. Auch die König Brauerei will ihre Preise anheben. Ab September sollen Flaschen und Dosen teurer werden. Um wie viel, ist offiziell nicht bekannt. Die Duisburger König Brauerei gehört zur Bitburger Braugruppe. Ob die Preisanhebung für alle Biere des Konzerns gilt, war gestern nicht herauszufinden. Das Unternehmen war nicht in der Lage, eine Stellungnahme dazu abzugeben. Doch es gilt als sicher, dass auch die Premium-Marke Bitburger teurer werden wird. Bereits im Mai kündigten die Eifel-Brauer an, ebenfalls an der Preisschraube zu drehen. Der Zeitpunkt stand damals aber angeblich noch nicht fest. Unklar ist noch, in welchem Umfang die Händler die Preiserhöhung an die Kunden weitergeben werden. Die Verbraucher achten beim Bierkauf besonders stark auf Schwellenpreise wie 10,99 oder 11,49 Euro.

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