Goodyear Dunlop stellt Sozialplan für Standort Wittlich vor - 116 Stellen werden abgebaut

Wittlich · Ende Juni schockte die Mitarbeiter des Wittlicher Reifenherstellers Goodyear Dunlop die Ankündigung, dass am Standort an der Lieser 120 Jobs abgebaut werden. Nun steht ein Sozialplan: 116 Stellen fallen weg, der Abbau soll sozialverträglich, ohne betriebsbedingte Kündigungen, gelingen.

 Moderne Produktionsanlagen bei der Firma Goodyear Dunlop in Wittlich. Foto: Werksfoto Dunlop

Moderne Produktionsanlagen bei der Firma Goodyear Dunlop in Wittlich. Foto: Werksfoto Dunlop

Wittlich. Mit mehr als 900 Mitarbeitern gehört das Wittlicher Reifenwerk zu den größten Arbeitgebern in der Region Trier. Seit 1971 werden dort Reifen hergestellt. Zuletzt produzierten die Mitarbeiter LKW- und PKW-Reifen (siehe Extra). Doch die Produktion von PKW-Reifen wird zum 31. Dezember 2016 endgültig eingestellt und verlagert. Den Mitarbeitern wurde nun mitgeteilt, welche Konsequenzen dies für den Standort hat: "Der sozialverträgliche Abbau von rund 116 der insgesamt 900 Stellen erfolgt durch den Abbau von Leiharbeit, innerbetriebliche Versetzungen, Aufhebungsverträge sowie durch ein Modell für Mitarbeiter rentennaher Jahrgänge, das diesen im Bedarfsfall eine Überbrückungsphase bis zum frühestmöglichen Renteneintritt ermöglicht", teilt das Unternehmen mit. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen würde eine interne Transferabteilung gegründet, die die betroffenen Mitarbeiter betreuen soll.
"Wir haben dieses Ergebnis im Rahmen eines sehr konstruktiven Dialoges erzielt und sind optimistisch, mit diesem Modell betriebsbedingte Kündigungen vollständig vermeiden zu können", sagt Christoph Maas, Leiter des Werkes in Wittlich. Dieser Hoffnung schließt sich die Arbeitnehmervertretung an. "Für uns war es besonders wichtig, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und verantwortungsvolle Lösungen für alle Kolleginnen und Kollegen zu finden", ergänzt Joachim Weberskirch, Vorsitzender des Betriebsrates am Standort Wittlich. "Wir sind sicher, dass uns dies mit den jetzt verabschiedeten Lösungen gelingen wird. Deshalb empfehlen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Angebote anzunehmen", sagt Weberskirch dem TV.
Mit der Ankündigung im Sommer hatte der Reifenkonzern auch den Standortsicherungspakt für seine deutschen Werke aufgekündigt. Ein Bestandteil der Vereinbarung war die 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich. "Inzwischen sind wir auf eine tarifliche 37,5-Stunden-Woche zurückgekehrt. Für die Mitarbeiter ist dieses Mehr an Freizeit positiv. Die Kündigung des Standortsicherungspaktes ist der Nachteil dabei", sagt der Betriebsratschef. Insgesamt sieht er für den Standort im Bereich LKW-Reifen eine stabile Zukunft. hwExtra

In Wittlich werden täglich rund 2550 LKW-Reifen hergestellt und rund 420 LKW-Reifen täglich runderneuert. Mit diesen Planzahlen rechnen die Verantwortlichen auch für 2016. Zudem werden täglich etwa 2500 PKW-High-Performance-Reifen produziert. Nach 2015 wird sich diese Zahl aber verringern, da die PKW-Reifen-Produktion bis Ende 2016 sukzessive ausläuft. hw

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