"Klinken putzen" für mehr Ausbildungsplätze

TRIER. (red) Während bundesweit über die Ausbildungsplatzabgabe diskutiert wird, setzt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier mit ihren 15 ehrenamtlichen Lehrstellen-Lotsen weiterhin auf Freiwilligkeit und Motivation.

Drei Damen und zwölf Herren - allesamt ehemalige Personalleiter, Manager, Geschäftsführer oder Lehrwarte in den IHK-Betrieben der Region - werden in den kommenden Monaten an den erfolgreichen Start vom vergangenen Jahr anknüpfen und bei Unternehmen, die in den letzten fünf Jahren gegründet wurden und noch nicht ausbilden, an die "Tür klopfen", um für mehr Ausbildungsplätze zu werben. "Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass das persönliche Gespräch mit Unternehmern durch nichts zu ersetzen ist", sagt Marcus Kleefisch, Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Aus- und Weiterbildung bei der IHK Trier. Gerade im direkten Dialog könne man viele Bedenken abbauen, die die Unternehmen oftmals hegten. Insbesondere fürchten die Unternehmen, nicht alle Ausbildungsinhalte abdecken zu können. "Dabei besteht die Möglichkeit einer Ausbildung im Verbund mit anderen Unternehmen, ein Modell, das die IHK Trier sehr befürwortet und unterstützt", so Marcus Kleefisch. "Wir beteiligen uns an Elternabenden, Unterrichtsstunden in den Schulen und Berufsinformationstagen für Schülerinnen und Schüler", berichtet Alexandra Lossjew (IHK Trier). Darüber hinaus organisiere die IHK Aktionswochen, in denen die jungen Menschen wirtschaftliches Geschehen und insbesondere das Berufsleben in den Betrieben der Region hautnah erleben können. Besonders stark nachgefragt werde derzeit das IHK-Bewerbungstraining, in dem die jungen Menschen neben der computergestützten Erstellung von Bewerbungsmappen, Einstellungstests und - gemeinsam mit Ausbildungs- und Personalleitern aus der Region - simulierte Vorstellungsgespräche durchführen. "Gerade diese Vorstellungsgespräche, die sehr realitätsnah gestaltet werden, halten wir für unentbehrlich", meint Lehrstellenlotse Gerd Kluxen und sieht hierin einen weiteren Schwerpunkt seiner Lotsentätigkeit. "Die jungen Leute gehen oft in Vorstellungsgespräche und haben kaum Vorstellungen über den ausgewählten Beruf, das Unternehmen, bei dem sie sich bewerben, oder den Ausbildungsmarkt insgesamt. Auch wissen sie nur ganz selten, wie sie sich in einem Bewerbungsgespräch verhalten sollen. Bei uns lernen sie es", so Kluxen. Industrie, Handel und Dienstleistung stellen in der Region Trier den größten Ausbildungsbereich dar. In 1380 aktiven Ausbildungsbetrieben betreut die IHK Trier gegenwärtig 4537 Ausbildungsverhältnisse in 135 verschiedenen IHK-Berufen. Allein im letzten Jahr konnten 1679 Neueintragungen registriert werden, was - trotz der ungünstigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen - eine Steigerung von 2,5 Prozent darstellt.

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