Mehr Platz für 34 000 Artikel: Trierer Traditionsfirma investiert rund 3,2 Millionen Euro in die Verdoppelung ihrer Ladenfläche

Trier · Eine größere Fläche für mehr Maschinen und Bauteile: Rund 3,2 Millionen Euro investiert das Trierer Unternehmen Hees+Peters bis zum Juni in den Umbau und die Erweiterung seiner Laden- und Ausstellungsfläche.

Es gibt kaum eine Schreinerei, einen Ladenbauer oder ein Handwerksunternehmen in der Region, die das Trierer Traditionsunternehmen Hees+Peters nicht kennen. Denn seit 67 Jahren ist das Unternehmen als Spezialist für Handwerksbauteile bekannt; immerhin rund 500 Kunden suchen täglich dort Rat, gut 600 Aufträge pro Tag nehmen die 120 Mitarbeiter entgegen, etwa 350 Sonderbestellungen gehen pro Woche bei der Firma ein.
Ob Bau-, Tür- oder Fensterbeschläge, Türen, Garagentore, Rollladen und Insektenschutz, Fensterbänke, Überdachungen sowie Hand- und Elektrowerkzeug, Holzmaschinen und Arbeitskleidung: Alles, was Handwerker und Hausbauer verarbeiten, kann Hees+Peters verkaufen oder besorgen und mit seinen sechs Lastwagen im Umkreis von 100 Kilometern bis nach Luxemburg oder Saarbrücken liefern.

"Doch wir können inzwischen nicht mehr alles zeigen, was wir verkaufen", sagt Elmar Blasius, geschäftsführender Gesellschafter von Hees+Peters angesichts von inzwischen 34 000 vorrätigen Artikeln. Die Vielfalt der Waren sei viel größer, als es nach außen hin scheine. Folglich sei es notwendig geworden, die Verkaufs- und Ausstellungsfläche zu vergrößern. Auf 4200 Quadratmetern - mehr als doppelt so viel wie zuvor - wird es ab Mitte Juni nun Schauräume und Schulungsangebote für ein Investitionsvolumen von 3,2 Millionen Euro geben. "Beratung, Service und Qualität sind unsere Steckenpferde. Aber wenn ich als Kunde keine Stichsäge ausprobieren oder Rasenmäher reparieren kann, weiß ich nicht, ob Produktqualität und Beratung gut sind", sagt Blasius.

Hinzu kommt, dass Hees+Peters neben den Handwerkern und Industrieabnehmern mehr Privatkunden hinzugewinnen will. Denn bislang werden 80 Prozent des Umsatzes von insgesamt 30 Millionen Euro mit den Handwerkern in der Region gemacht. "Sie kennen wir teilweise seit Jahrzehnten und Generationen", sagt Blasius, der selbst seit 45 Jahren bei Hees+Peters arbeitet.

Zu den neuen Schaubereichen gehört auch der Schwerpunkt "Wohnen mit Komfort", in dem Barrierefreiheit anhand von tiefer sitzenden Türgriffen, höhenverstellbaren Hängeschränken, begehbarem Kleiderschrank und einer komplett eingerichteten Küche für Menschen mit Handicap getestet werden kann. "Oft gibt es für Handwerker viele Optionen, die sie dem Endkunden anbieten können. Doch er kennt diese nicht", weiß der Firmenchef. Um die Kunden entsprechend beraten zu können, werde das Personal weiter aufgestockt, von den elf Azubis würden einige übernommen.

Ein weiteres Arbeitsfeld, auf das sich das Unternehmen vorbereitet, ist die Warenbestellung über Internet. Heute ordern zwar erst zwei Prozent der Handwerker ihre Bauteile über Internet, Hees+Peters rechnet aber mit einer Verfünffachung in den kommenden fünf Jahren. So wird sich das Trierer Unternehmen an der Internetplattform Procato beteiligen, wo sich Händler, Hersteller und Lieferanten über die Verfügbarkeit von Produkten austauschen. Ziel ist es, jederzeit über den Lagerbestand Bescheid zu wissen und die Kunden beliefern zu können. "Auch wenn es noch Zukunftsmusik ist, aber wir werden uns darauf einstellen, häufiger als bislang Waren auszuliefern", stellt Blasius die nächsten Pläne in Aussicht.

Extra

Eugen Hees und Heinz Peters haben 1948 das Unternehmen in einem ehemaligen Pferdestall gegründet. Bis 1982 vergrößerten sie das Angebot und spezialisierten sich auf Baubeschläge und Zubehör für Schreiner. Die Idar-Obersteiner Firma F. A. Leysser übernahm das Unternehmen im selben Jahr. Nach der Leysser-Insolvenz 2002 übernahmen die langjährigen Geschäftsführer Franz-Josef Michels (70 Prozent) und Elmar Blasius (30 Prozent) im Jahr 2005 das Unternehmen. Nach dem Tod von Franz-Josef Michels im vergangenen Jahr ist Blasius alleiniger geschäftsführender Gesellschafter. Das Unternehmen ist weiter im Besitz der beiden Familien Michels/Blasius. sas

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