Meine Wirtschaftswoche

Der demografische Wandel wird im ländlichen Raum zuerst spürbar. Leidtragende sind vor allem Ältere und Menschen mit einem Handicap.

 RainerNahrendorf.

RainerNahrendorf.

Foto: Pablo Castagnola ("s_wirt"

Ihre Mobilität ist eingeschränkt, ein Taxi auf die Dauer zu teuer. Rollende Märkte, Bringdienste, Gemeindeschwestern reichen nicht zur Grundversorgung. Auf Arztbesuche können Ältere nicht verzichten, Einkaufserlebnisse sind ein Stück Lebensqualität. Bürgerbusse können private Mitfahrgelegenheiten ersetzen. Vorreiter waren die Niederlande mit Nachbarschaftsbussen und NRW mit mittlerweile 110 Bürgerbussen.

In Rheinland-Pfalz verkehren rund 30 Bürgerbusse, darunter in Saarburg, Traben-Trarbach und Arzfeld. Die Kleinbusse werden von engagierten ehrenamtlich tätigen Bürgern gefahren, pendeln zwischen Mittelpunktgemeinden und Dörfern an mehreren Wochentagen, manchmal nach festen Fahrplänen, manchmal als Rufbus.

Einige fahren kostenlos, haben eine Spendenbox im Fahrzeug, andere gegen einen geringen Fahrpreis. In Deutschland gibt es bereits 250 Bürgerbusse. Der Bedarf ist weitaus größer. Das dichtere Bürgerbusnetz in Nordrhein-Westfalen erklärt sich daraus, dass dort die Förderung durch das Land wesentlich höher ist als in Rheinland-Pfalz. Bis zu 8000 Euro Starthilfe gibt es aber auch hier.

amit der Zündfunke überspringen kann, fehlt es nicht an ausführlichen Hintergrundinformation unter www.Buergerbus-rlp.de und über ein gutes Beispiel in Langenlonsheim www.langenlonsheim.de/Buergerbus.html Ralph Hintz, Organisator des BüBu, kommt gern gegen Fahrkostenerstattung zu einem Power-Point-Vortrag.

Der Autor ist ehemaliger Handelsblatt-Chefredakteur.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort