München/Trier. Anfang des Jahres hatte Karolina Schmidt dem TV von ihrem Engagement bei dem diesjährigen Wettbewerb berichtet. Sie sei eher durch Zufall auf die Wahl gestoßen, durch ihren ehemaligen Eiskunstlauflehrer, der im vergangenen Jahr Platz zwei bei den Herren belegt hatte. Malermeister Michael Eschle motivierte seine Meisterkollegin, den Wettbewerb zu wagen. Nach dem TV-Bericht gab es dann für die Trierer Friseurin reichlich Unterstützung in den Medien und sozialen Netzwerken, bei Freunden, Bekannten und Kunden. Zum Schluss hatten rund 220 000 Onlinebesucher auf der Internetseite von handwerksblatt.de für die sympathische Friseurin gestimmt. Damit lag sie auf Platz zwei - doch die Entscheidung über den Titel der Miss Handwerk fällt auch auf dem Laufsteg. "Wir mussten uns zweimal präsentieren und zudem ein Interview vor dem Fachpublikum bestehen", sagt sie einen Tag nach ihrem Sieg. Vor allem hier hat sie gepunktet, sagt der Präsident der Handwerkskammer Trier, Rudi Müller: "Die Handwerkskammer Trier freut sich, dass Karolina Schmidt das Rennen gemacht hat und gratuliert der jungen Friseurmeisterin. Wir sind stolz darauf, dass sie als Miss Handwerk nun bundesweit ein Jahr lang das Handwerk kompetent, engagiert und sympathisch vertreten wird." Grundlage für ihren Erfolg, betont Müller, seien neben einer soliden, klassischen Ausbildung gerade auch ihre Zielstrebigkeit sowie Begeisterung und Leidenschaft für den Beruf. "Das ist nicht nur eine gute Imagewerbung für den Nachwuchs, sondern auch für das gesamte Handwerk und die Region Trier", freut sich der Kammerpräsident.
Karolina Schmidt will sich selbst auch als Beispiel sehen: "Es ist doch toll, wenn man mit 25 Jahren bereits seinen Meistertitel in der Tasche hat und seinen eigenen Betrieb leitet." Eine solche Erfolgsgeschichte sei eben auch ohne Studium möglich. Und die junge Frau, die seit 2012 ihren kleinen eigenen Friseursalon in der Eberhardstraße in Trier führt, hat weiter ehrgeizige Ziele. "Es würde mir Freude bereiten, wieder im Ausbildungsbereich aktiv zu werden, und ich hoffe, dass ich den Salon personell erweitern kann." Zunächst darf aber gefeiert werden. Nach der Wahl ging es zur großen Party in den Augustinerhof in München, und als kleine Belohnung gibt es für die Miss Handwerk auch eine Wochenendreise nach Rom. Persönlich stellt Karolina Schmidt einen anderen Preis heraus: "Für mich ist es das Schönste, für meinen schönen Beruf zu werben."
Bei den Herren siegte der 27-jährige Metallbauer und Hufschmied Sebastian Schmidt aus Drensteinfurt (NRW).