Neue Bank soll aus der Taufe gehoben werden Ein Vorstands-Sessel auch in Daun

Die CDU mit ihren absoluten Mehrheiten in den Kreistagen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel hat sich entschieden: Sie will den Zusammenschluss der Eifel-Sparkassen zügig vorantreiben.

Daun/Bitburg-Prüm. Für die CDU in den Landkreisen Eifelkreis Bitburg-Prüm und Vulkaneifel steht fest: "Die Eifel-Sparkassenfusion macht beide Kreise und Institute zu Gewinnern." So war die Pressemitteilung zur Pressekonferenz gestern in Daun überschrieben, in der die Kreisvorsitzenden Michael Billen (Bitburg-Prüm) und Frank Mörsch (Vulkaneifel) die Kreistagsfraktionsvorsitzenden Patrick Schnieder (Bitburg-Prüm) und Gordon Schnieder (Vulkaneifel) sowie der Dauner CDU-Landtagsabgeordnete Herbert Schneiders über die Fusions-Verhandlungsergebnisse informierten. Keine Verhandlungen in "Hinterzimmern"

Mörsch stellte gleich zu Beginn fest, dass keineswegs in "Hinterzimmern" verhandelt worden sei. Es habe keinen Sinn gemacht, Zwischenergebnisse zu verkünden, sondern das Gesamtergebnis zur gegebenen Zeit zu präsentieren. Patrick Schnieder sagte, es sei nun an der Zeit, sachlich mit dem Thema umzugehen. Ziel der CDU sei es, aus zwei gesunden, ertragsstarken Instituten eine für den Wettbewerb gerüstete gemeinsame Eifel-Sparkasse zu schaffen. Damit würden beide Häuser langfristig gesichert. Es sei stets auf "Augenhöhe" verhandelt worden, betonte mehrfach Gordon Schnieder, der von "harten Verhandlungen" zwischen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel berichtete. Von einem "Verschenken" der KSK Vulkaneifel, wie vom Landrat des Kreises Vulkaneifel, Heinz Onnertz (parteilos), in einem offenen Brief kritisiert, könne keine Rede sein. Ein komplett neues Institut entsteht

Die CDU-Spitzen berichteten, es gehe bei der Fusion nicht um eine Übernahme der KSK Vulkaneifel, sondern man habe sich dafür entschieden, dass "ein komplett neues Institut" mit dem Namen "Eifelsparkasse Bitburg-Prüm/Daun-Vulkaneifel" aus der Taufe gehoben werde. Filialdirektionen in der Vulkaneifel bleiben erhalten

Das sei eine "perspektivische Entscheidung", erklärte Gordon Schnieder, der darauf verwies, dass das bewährte Filialdirektions-Netz der KSK Vulkaneifel erhalten bleibe. Auch für die Kunden ändere sich nichts, die gewohnten Ansprechpartner blieben vor Ort. Auch Befürchtungen, die Gewerbesteuer werde von Daun in Richtung Bitburg abwandern, ließ Gordon Schnieder nicht gelten: "In diesem Bereich gibt es keine Verschiebungen, es bleibt alles beim Alten." Die CDU vollziehe nun einen "richtigen Schritt zum richtigen Zeitpunkt". Frank Mörsch ergänzte, dass es keine fusionsbedingten Kündigungen geben werde: "Dieser Zusammenschluss zieht keinen Personalabbau nach sich." Gute Ausgangsbasis für die Zukunft

Herbert Schneiders wertete die Fusion als "gute Ausgangsbasis" für die Zukunft: "Mit einer Bilanzsumme von rund zwei Milliarden Euro wird die Eifelsparkasse gut aufgestellt sein." Die Entscheidung über eine mögliche Fusion der beiden Kreissparkassen fällt am 16. Juni in den Sitzungen der Kreistage Bitburg-Prüm und Vulkaneifel. In beiden Kommunalparlamenten hat die CDU die absolute Mehrheit. Daun/Bitburg-Prüm. (sts) Die CDU-Fraktionen der Kreistage Bitburg-Prüm und Vulkaneifel haben vereinbart: Das neue Institut soll "Eifelsparkasse Bitburg-Prüm/Daun-Vulkaneifel" heißen. Die Vereinigung zur "Eifelsparkasse" soll zum 1. September erfolgen. Die Vereinigung erfolgt durch Neubildung und der Neugründung eines Zweckverbands. Die Anteile daran betragen 56,5 Prozent für den Eifelkreis Bitburg-Prüm und 43,5 Prozent für den Vulkaneifelkreis. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm entsendet zwölf Vertreter in den Zweckverband, der Landkreis Vulkaneifel zehn. Die Landräte gelten als geborene Mitglieder des Zweckverbandes. Beschlüsse bedürfen im Zweckverband einer Mehrheit von 75 Prozent (das bedeutet Einstimmigkeit). Die Stiftungen bleiben für das jeweilige Kreisgebiet unverändert bestehen, wobei als Ziel vorgegeben wird, das Stiftungsverhältnis dem Zweckverbandsverhältnis anzupassen. Der künftige Verwaltungsrat besteht aus zwölf Mitgliedern - je sechs aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm und sechs vom Kreis Vulkaneifel. Hauptsitz ist Bitburg. Daun erhält einen besonderen Direktionsstatus mit Sitz eines Vorstands. Die Arbeits-/Dienstverhältnisse der Mitarbeiter beider Sparkassen gehen im Wege der Gesamtrechtsnachfolge auf die vereinigte Sparkasse über. Ihr besoldungs- beziehungsweise vergütungsmässiger Besitzstand bleibt gewahrt. Eine ausgewogene Verteilung der Mitarbeiter zwischen den Standorten (entsprechend dem Verhältnis der Arbeitsplätze vor der Fusion) ist auch zukünftig anzustreben.Extra Die KSK Bitburg-Prüm hatte im vergangenen Jahr eine Bilanzsumme von 1,2 Milliarden Euro und liegt damit auf Rang 23 von 26 der Sparkassen in Rheinland-Pfalz. Die KSK Vulkaneifel ist mit einer Bilanzsumme rund 800 Millionen Euro die kleinste im Land. Durch einen möglichen Zusammenschluss würde Institut mit einer Bilanzsumme von rund zwei Milliarden Euro entstehen, das sich Mittelfeld (Rang 12) der rheinland-pfälzischen Sparkassen positionieren würde. Die Eifel-Sparkasse mit 50 Standorten (inklusive Selbstbedienungs-Zweigstellen) auf einer Fläche mit rund 160 000 Einwohner hätte fast 600 Mitarbeiter.

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