"Das ist eine rein taktische Maßnahme", sagt Stefan Göbel, Pressesprecher der Gerolsteiner Getränkegruppe. Er sagt dies bewusst, um den Eindruck weit von sich zu weisen, die neue "Hocheifelquelle" stelle den Einstieg von Gerolsteiner in den Billigmarktsektor dar. Von einem langfristigen Konzept oder gar einer Stategie könne daher auch keine Rede sein. "Seitdem wir 1998 die Pet-Kunststoffflasche auf den Markt gebracht haben, stapeln sich bei uns auf dem Hof die Glas-Mehrwegflaschen", sagt Göbel zur Begründung des neuen Sprudels. Ein Kapital, das er zwar nicht in Volumen beziffern könne, das allerdings brach liege. Und um das wieder in den Markt zu bringen, sei die "Hocheifelquelle" über die gleichnamige Tochtergesellschaft erfunden worden. "Eigentlich hat die ,Hocheifelquelle' mit ,Gerolsteiner Sprudel' nichts zu tun", argumentiert Göbel denn auch. Denn das neue Wasser wird in einem anderen Brunnen der Gerolsteiner Mulde in Pelm (Kreis Daun) gewonnen und enthält laut Göbel nur ein Drittel der Mineralien der "Gerolsteiner"-Marke. Es wird in fünf verschiedenen Ausführungen (Sprudel, Medium, Zitrone, Orange und Apfelschorle) angeboten, der Kasten Mineralwasser zu 1,99 Euro. "Hocheifelquelle" wird im Stammgebiet Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen und dem Saarland vertrieben. "Wir haben im Juli damit begonnen. Ob dies ein langfristiges Projekt ist, ist nicht absehbar. Planzahlen für Abfüllmengen gibt es nicht", sagt Göbel. Auch Marketing-Unterstützung soll es nicht geben. Immer wieder machen in der Branche Gerüchte die Runde, wonach Marken-Brunnen wie Gerolsteiner in den Billigwassermarkt einsteigen wollen. Gerolsteiner hatte vor Jahren bereits mit "Rocky" ein Zweitmarken-Projekt. Denn das Billig-Segment wächst seit einigen Jahren, dort sind über die Discounter noch Marktanteile zu holen.