Orientierungslauf für Schulabgänger

Trier · Zum vierten Mal hat die Agentur für Arbeit zur Ausbildungsmesse Future eingeladen: Rund 60 Unternehmen und mehr als tausend junge Leute nutzten drei Tage lang die Gelegenheit, um sich für ihre berufliche Zukunft zu verabreden.

 Andrang bei der Future: Viele Jugendliche informieren sich bei den 60 Ausstellern. TV-Fotos (2): Heribert Waschbüsch

Andrang bei der Future: Viele Jugendliche informieren sich bei den 60 Ausstellern. TV-Fotos (2): Heribert Waschbüsch

Foto: (g_wirt )

Trier. Der 15-jährige Peter ist mit seiner Mutter extra aus der Eifel angereist, um sich bei den Betrieben in der Arbeitsagentur vorzustellen. Der junge Mann besucht die Realschule und möchte sich am dritten Tag der Future über seine Chancen in der Gesundheits- und Pflegebranche informieren. Diese Bereiche stehen an dem Tag im Mittelpunkt, nachdem zuvor schon Technik und Handwerk sowie Büro- und Verwaltungsberufe im öffentlichen Dienst im Fokus standen.
"Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden", sagt Edeltraud Nikodemus, stellvertretende Chefin der Trierer Arbeitsagentur. Vor allem seien die Gespräche "intensiv und ernsthaft", findet sie. "Die Betriebe haben schon eine gewisse Erwartungshaltung. Sie hoffen, ihre Unternehmen vorstellen zu können und natürlich auch konkrete Kontakte abmachen zu können."Ausbildung jetzt!


Für Peter ist die Messe eine große Chance. Er ist engagiert im DRK-Rettungsdienst und will später einmal Medizin studieren. Er sucht zunächst einmal seinen Einstieg über den Beruf des Krankenpflegers. Das Angebot bei der Future 2016 ist groß. Zu den Ausstellern gehört beispielsweise auch die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege der Barmherzigen Brüder Trier.
"Wir sind zum wiederholten Male bei der Messe", erklärt Schulleiter Andreas Okfen. Für die vielen Jugendlichen sei die Messe eine hervorragende Gelegenheit, um sich zunächst einmal zu orientieren. Die Schule bildet derzeit rund 155 Auszubildende aus. Einstellungstermine sind zwei Mal im Jahr, im April oder im Oktober. Andreas Okfen rät Jugendlichen, die sich bei ihm vorstellen, ein Praktikum einzugehen. "Dies ist für beide Seiten eine gute Gelegenheitfür Unternehmen, sich zu präsentieren, und für Jugendliche zu sehen, ob der Beruf das Richtige ist."Praktikum als Einstieg


Praktikums- und Hospitanzplätze haben auch die Seniorenhäuser Zur Buche. Die Gruppe hat Heime in Salmtal, in Konz-Mitte und Roscheid. Dort werden etwa 50 Azubis ausgebildet. "Wir sind zum vierten Mal bei der Messe und kommen auch nächstes Mal sicher wieder", sagt Annette Bantay, Ausbildungsbeauftragte. Für dieses Jahr seien die Lehrstellen vergeben, aber Jugendliche könnten sich jederzeit für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) melden. Insgesamt sei das Interesse an Pflegeberufen groß.
FSJ-Plätze stehen auch beim Club Aktiv im Mittelpunkt. Gaby Mutmann-Klassen betreut derzeit beim Club Aktiv 34 FSJler zwischen 16 und 25 Jahren. Dabei seien die Gründe, warum junge Menschen sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entscheiden, sehr unterschiedlich. "Einige nutzten die Zeit zur Orientierung, andere wollen ihren Notendurchschnitt verbessern, werden von den Eltern oder der Arbeitsagentur zu uns geschickt." Doch in der sechs bis 18 monatigen FSJler-Zeit würde jeder sehen, ob der Bereich etwas für ihn ist.
Mit diesen Erwartungen ist auch die 15-jährige Janina mit ihrer Mutter zur Messe gekommen. Die Realschülerin verlässt im kommenden Jahr die Schule, möchte sich aber schon jetzt über Berufsmöglichkeiten im Gesundheits- und Pflegebereich informieren. "Kranken- oder Altenpflegerin interessieren mich, vielleicht versuche ich aber zuerst, als FSJ Erfahrungen zu sammeln", sagt sie.
"Die Schülerin ist typisch für unsere Besucher", sagt Waltraut Nikodemus. Die Bewerber seien bestens vorbereitet, interessiert und engagiert. Auch an den Eröffnungstagen habe sich dieser Trend gezeigt. Und viele Betriebe seien bei der Ausbildungsmesse überzeugte Wiederholungstäter, weil sie hier gute Kontakte knüpfen könnten. Die Arbeitsagentur will mit dem dreitägigen Programm (siehe Extra) die Vielfalt der regionalen Ausbildungsberufe zu spiegeln.Extra

 Beratung aus erster Hand bietet die Future in der Arbeitsagentur.

Beratung aus erster Hand bietet die Future in der Arbeitsagentur.

Foto: (g_wirt )

"Von Astronaut bis Zimmerer - Entdecke deine Möglichkeiten!", unter diesem Motto stand die vierte Ausbildungsmesse Future. Jeder Messetag stellte unterschiedliche Berufsfelder und Unternehmen in den Mittelpunkt: So ging es einmal um Berufe in Büro, Verwaltung und Handel, dann hat sich alles um Technik und Handwerk gedreht, und am Schlusstag standen Berufe aus Sozialwesen, Pflege und Gesundheitsmanagement im Zentrum. Neben den ausstellenden Unternehmen und Behörden punktete die Messe wieder mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm. An allen drei Nachmittagen konnten sich Jugendliche individuell zu ihren Berufs- und Studienwünschen beraten oder ihre Bewerbungsmappen checken lassen. Zudem gab es eine Reihe von Fachvorträgen: Prof. Karl Hoffmann-von Kapherr von der Hochschule Trier referierte zum Thema "Duales Studium, Fachrichtung Maschinenbau." Gleich drei Mal referierte Mathias Feld von der Agentur für Arbeit Trier über "Meinen Fähigkeiten auf der Spur" über Eignungstestverfahren zur Berufs- und Studienorientierung. hw

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