Verband springt für Sparkassen ein

Was machen die Sparkassen mit ihren Gewinnen? Müssen die Institute die angeschlagene Landesbank Baden-Württemberg stützen? Und wenn ja: Was würde das für ihre Kunden bedeuten? Ein Antrag der CDU-Kreistagsfraktion in Daun hat gestern viele Fragen aufgeworfen.

Trier/Daun. Die Behauptung, eine Unterstützung der angeschlagenen Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) könne sich auf die Bilanzen der Sparkassen auswirken (der TV berichtete), wird von Experten heftigst dementiert. Zwar braucht die größte deutsche Landesbank rund fünf Milliarden "frisches Geld" von ihren Eigentümern, zu denen neben dem Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz auch die 26 Sparkassen im Land gehören, nachdem die Landesbank Rheinland-Pfalz in der LBBW aufgegangen ist. Da aber der Verband plant, sich gemeinsam mit anderen LBBW-Eigentümern das Geld am Kapitalmarkt (über eine Anleihe) zu besorgen, sind die Sparkassen aus der Sache heraus.

Indes hofft die CDU-Fraktion im Kreistag Daun, mit Hilfe der Kreissparkasse im Vulkaneifelkreis den Haushalt aufbessern zu können. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Herbert Schneiders schätzt, dass die Sparkasse in diesem Geschäftsjahr einen Gewinn zwischen acht und zehn Millionen Euro erwirtschaften könnte. Er hofft deshalb auf eine Gewinnausschüttung von einer Million Euro. Seitens der Sparkasse wird der Vorstoß skeptisch gesehen.

Sparkassen verfahren ganz unterschiedlich



Auf das Ansinnen von Schneiders und der CDU-Fraktion angesprochen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Vulkaneifel, Dieter Grau, er könne das nicht kommentieren, da die Zahlen für 2008 noch gar nicht vorlägen. Ende des zweiten Quartals 2009 lägen alle maßgeblichen Daten vor, erst dann könne entschieden werden. Wie der CDU-Fraktionsvorsitzende auf eine Größenordnung von bis zu einer Million Euro als Gewinnausschüttung komme, könne er nicht erklären: "Da weiß Herr Schneiders mehr als ich."

Bei den regionalen Sparkassen wird die Gewinnausschüttung ganz unterschiedlich gehandhabt. So haben etwa die Sparkasse Trier und die Kreissparkasse Bitburg-Prüm Stiftungen, die sich regional engagieren. Die Sparkasse Trier unterstützt die beiden Stiftungen "Jugend und Sport" und "Kultur". Das Institut spendete 2007 rund 3,4 Millionen Euro an Umweltprojekte, Forschung, Wissenschaft und kirchliche Institutionen. In Bitburg-Prüm sieht es ähnlich aus: Sparkassen- und Kulturstiftung spendeten 255 950 Euro für das Jahr 2007 an Kindergärten, Schulen und Vereine, aber auch an Kunst- und Kulturprojekte sowie karitative Einrichtungen im Eifelkreis. Die Sparkasse Mittelmosel-Eifel Mosel Hunsrück hat indes an ihre beiden Gewährträger, die Kreise Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell, für das vorige Geschäftsjahr 360 000 Euro und 140 000 Euro ausgeschüttet. Auf einen solchen Geldsegen von der Kreissparkasse wartet der Vulkaneifelkreis schon lange. Die letzte Ausschüttung gab es 1994. Geht es nach der CDU, soll sich das aber 2008 ändern.

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