30 Bänke für Pantenburg

PANTENBURG. 30 Stück in zehn Jahren: Das ist die stolze Anzahl an Bänken, die Peter Stolz seiner Gemeinde gestiftet hat. Sie stehen rund um Pantenburg an jedem Platz, der dafür schön genug ist.

Zeit seines Lebens war Peter Stolz ein leidenschaftlicher Wanderer. Und noch heute, mit 72 Jahren, ist er fit genug, um an einem Tag bis an die Mosel und zurück zu radeln. Klar, dass er bei so viel Begeisterung für die Natur die Plätze wahrnimmt, an denen eine Bank sich lohnen würde für jeden, der wie er die Schönheiten von Wald, Wiese und Wind genießen kann. Selbst ist der Mann, dachte er sich also vor zehn Jahren und begann damit, eigenhändig solche Bänke zu bauen. "Ich brauche Arbeit", sagt er, "sonst ist es mir zu langweilig." Bänke sollen 50 Jahre halten

Das Holz für die ersten 15 Bänke hatte er noch in seinem privaten Lager, für die nächste Partie schlug der Förster eine Eiche. Eichenholz schätzt Stolz am meisten. Denn schließlich sollen die Ruheplätze, die er für Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger schafft, so lange wie möglich halten. "Und diese werden es 40, 50 Jahre lang schaffen." Seine Bänke weisen zwei Besonderheiten auf. Sie stehen mit wenigen Ausnahmen auf Beinen aus verzinktem Eisenrohr, das Stolz mal blau, mal rot, mal schwarz streicht. "Wie ich zu Hause halt noch Farbe habe", sagt er. Und sie weisen in die Lehne hineingefräste Inschriften samt Entstehungsdatum auf. Manchmal entdeckt der Wandermann dort den Flurnamen, wie auf der dreiteiligen Sitzgarnitur "Panorama Heide" am Radweg, manchmal auch ganz andere "sachdienliche Hinweise". Im Sporthäuschen beispielsweise gibt es eine Bank, diesmal ganz aus Holz, auf der die Wappen von Pantenburg, Buchholz und das der DJK Buchholz bestaunt werden können. Wer die Augen aufhält, findet die originellen Bänke des handwerklich begabten Junggesellen überall in und um Pantenburg. Im Dombachtal, am Friedhof, am Dreschplatz und im Neuental. Zwischen Waidmannslust und dem Altenberg trägt eine den stolzen Namen "Bad Langenbach". Dort am Bach gelüstet es Wanderer zum Rasten, und wer sich die müden Füße kühlen möchte, kann das gleich gegenüber tun. Hier nämlich hat Peter Stolz einen einzelnen Sitz montiert, und jeder, der darauf Platz nimmt, reicht mit den Füßen gerade hinein in das Bächlein, das auch in Trockenzeiten noch Wasser führt, wie sein Erbauer beobachtet hat. Und wer sollte es besser wissen als er, der sein ganzes Leben hier verbrachte? Eine Auftragsarbeit hat er übrigens auch schon erledigt - sein Stil ist längst bekannt. Die Nachbarn aus dem Distrikt "Auf der Heide" feierten im vergangenen Sommer ihr erstes gemeinsames Fest rund 50 Meter vom Haus des Bänkebauers entfernt, und da musste doch etwas Solides zum Sitzen her. Unten im Liesertal steht das vielleicht witzigste Stück der Pantenburgischen Sammlung. "Mein Vater war ein Wandersmann" samt der entsprechenden Noten hat Stolz dort eingefräst. Das kam so gut an, dass er bereits über ein Nachfolgemodell nachdenkt. Welches Wanderlied diesmal verewigt wird, verrät er jedoch noch nicht.

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