Alles Ehrensache

KLAUSEN. (peg) In diesem Jahr wird sie 60 Jahre alt. Doch Marlies Freudenreich, ausgezeichnet mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz, will den meisten ihrer Ehrenämter noch lange treu bleiben.

 25 Jahre lang war Marlies Freudenreich Betriebsrätin bei Ideal Standard: Von allen ihren Tätigkeiten sieht sie diese als die vielleicht wichtigste an. TV-Foto: Petra Geisbüsch

25 Jahre lang war Marlies Freudenreich Betriebsrätin bei Ideal Standard: Von allen ihren Tätigkeiten sieht sie diese als die vielleicht wichtigste an. TV-Foto: Petra Geisbüsch

Einen ihrer vielen Posten bekleidet sie nicht mehr: 25 Jahre lang war Marlies Freudenreich Betriebsrätin bei Ideal Standard. Das ist die Aufgabe, die sie wahrscheinlich als die wichtigste ansieht. "Schließlich geht es hier um Menschen und um Arbeitsplätze." Nicht nur für die Mitbegründerin des SPD-Ortsvereins Klausen ist der Arbeitsplatz zentral im Leben. Dass ihre Kolleginnen und Kollegen ihr diese Verantwortung damals übertragen und in treuer Regelmäßigkeit alle vier Jahre erneuert haben, erfüllt sie bis heute mit Freude. Immer noch rufen Standard-Mitarbeiter zuhause an und bitten um einen Rat. Inzwischen verweist sie die jedoch auf ihre Nachfolger, ebenfalls "fähige Leute", ebenfalls "bereit, ihren Kopf hinzuhalten, wenn es um wichtige Dinge im Betrieb geht". "Ich möchte da niemanden etwas wegnehmen." Marlies Freudenreich bleiben genügend andere Felder, auf denen sie sich betätigen kann. Da ist die Buchpatenschaft, die sie für ein Buch aus dem 16. Jahrhundert übernommen hat. Gerne verkauft sie für den Freundeskreis der Klosterbibliothek im Sommer Kaffee und Kuchen, auf dem Weihnachtsmarkt Gestecke und Adventskränze. Unentgeltlich führt sie seit geraumer Zeit Interessierte durch die Klausener Klosterbibliothek: Ehrensache für die Lyrik-Liebhaberin, von deren Lieblingsautorinnen eine Hilde Domin heißt. Ihre humorvolle Seite lebt Freudenreich im Karneval aus. Nachdem sie jahrelang bei den Kinderkappensitzungen und anschließend als Tänzerin, Rednerin und Sängerin auf der Bühne aktiv war - "alle meine Vorträge habe ich eigenhändig geschrieben" -, denkt sie inzwischen an eine Veränderung. Sie wird in der Zukunft wohl mehr hinter der Bühne tätig sein, vermutet sie, schließlich sei sie nicht mehr die Jüngste. Noch eine Weile wird sie dagegen beim Amtsgericht Wittlich und beim Arbeitsgericht Bernkastel-Kues arbeiten. Als Schöffin hat sie viel gelernt und empfand diese Aufgabe stets als sehr bereichernd. Der ganze Ort Klausen ist froh mit seiner so vorbildlich engagierten Bürgerin, die sowohl im Gemeinde- als auch im Verbandsgemeinderat sitzt. Ob Feuerwehr, Orgelbau- oder Sportverein: Auch die unterstützt Marlies Freudenreich regelmäßig und zuverlässig, hilft bei Festen aller Art und ist sich nicht zu schade, auch mal den Putzlappen in die Hand zu nehmen. Und damit der Nachname Programm bleibt und die fleißige Dame auch weiterhin reich an Freuden ihr Leben leben kann, schmiedet sie Pläne: Ihr Traum wäre eine neue Aufgabe als Tagesmutter.

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