Das "Sport-Traumhaus"

Die Wittlicher Sportvereine fordern seit langem Raum für Training und Turnier, der Sportunterricht für Schüler an Wittlichs weiterführenden Schulen braucht auch mehr Platz. Eine Lösung für beide Probleme wäre eine neue Großsporthalle. Dazu berät der Kreisausschuss am Montag über einen Kooperationsvertrag mit der Stadt.

Wittlich. Eine neue Großsporthalle für Wittlich steht schon lange auf mancher Wunschliste. Dass sie realisierbar ist, hat mancher nicht mehr geglaubt, doch Kreis und Stadt bewegen sich seit Ende vergangenen Jahres schnellen Schrittes in Richtung "Traumhaus" für den Sport (der TV berichtete mehrfach). So beabsichtigt der Landkreis als Schulträger sowohl am Peter-Wust-Gymnasium als auch im Bereich Cusanus-Gymnasium/Kurfürst-Balduin-Realschule eine "Übungseinheit (ÜE)" zu bauen. Eine ÜE bezeichnet eine Hallengröße von 15 mal 27 Metern.Zwei Drittel Stadt, ein Drittel Kreis

Diesen Bedarf hat die ADD Trier festgestellt. Im Wittlicher Stadtrat kamen parallel dazu im November 2006 zwei Anträge pro Bau einer Großsport- beziehungsweise Mehrzweckhalle zur Debatte. In der vergangenen Sitzung einigte man sich dann im Hinblick auf eine Kooperation mit dem Kreisprojekt am Cusanus-Gymnasium, im Stadtrat folgenden Beschluss zu fassen: "Die Schaffung einer weiteren Dreifachhalle mit Tribünenanlage in Wittlich ist anzustreben. Die Verwaltung wird beauftragt, darüber mit dem Landkreis Bernkastel-Wittlich zu verhandeln." Die Stadträte hoffen, dass am Cusanus-Gymnasium als gemeinsames Bauvorhaben mit dem Kreis drei UE geschaffen werden können. Das wäre eine Halle wie die an der Berufsbildenden Schule mit den Maßen 27 mal 45 Metern. Knapp zwei Wochen nach dem Stadtratsbeschluss nimmt der Kreisausschuss am Montag, 18. Juni, das Thema auf. Dort soll über die "Eckpunkte für einen Kooperationsvertrag mit der Stadt Wittlich" beschlossen werden. Der Vertrag soll "Bau, Nutzung und Unterhaltung einer Großsporthalle auf kreiseigenem Grundstück mit der Stadt Wittlich" regeln. Als Standort ist der Bereich zwischen dem Parkplatz am Kreishaus und den Sporthallen von Gymnasium/Realschule vorgesehen. Weil der Kreis das Gelände zur Verfügung stellt und der Nutzung der Parkplätze der Kreisverwaltung zustimmt, erwartet er, dass dieser geldwerte Vorteil auf den Investitionskostenanteil des Landkreises angerechnet wird. Die Stadt soll als Bauherrin auftreten und Planung, Fördermöglichkeiten, Kostenermittlung und Ähnliches leisten.Eine Bedingung, die auch bei der Entscheidung des Stadtrates gegen eine Mehrzweckhalle eine Rolle spielte, ist, dass eine "uneingeschränkte Gewährleistung des Schulsports in der dem Landkreis zugeordneten ÜE" sichergestellt sein muss. Die zwei ÜE (der insgesamt drei), die auf die Stadt entfallen, sind auch die, die die Tribünenanlage enthalten sollen. Für Betrieb, Nutzung und Unterhaltung sollen die Kosten wie folgt aufgeteilt werden: Zwei Drittel für die Stadt, ein Drittel für den Kreis.Zur Investition in den Bau selbst, abzüglich des Grundstücksbetrags, heißt es in den Unterlagen für den Kreisausschuss: "Der Landkreis beteiligt sich mit einem Festbetrag an den Baukosten. Der Festbetrag orientiert sich an den durchschnittlichen Baukosten einer Sporthalle mit einer ÜE (beispielsweise Schulsporthalle Wittlich-Bombogen)." Land gibt meist Zuschuss für Schulsportanlagen

Bei einer Presseanfrage im Dezember 2006 zu geschätzten Kosten hatte die Kreisverwaltung für eine ÜE einen "Kostenrichtwert" von 840 000 Euro angegeben und darauf hingewiesen, dass das Land bei Schulsportanlagen in der Regel 40 Prozent (340 000) Zuschuss gibt.Die öffentliche Sitzung des Kreisausschusses ist am Montag, 18. Juni, ab 14.30 Uhr in der Kreisverwaltung in Wittlich. Weitere Themen sind Vergaben für Dachabdichtungsarbeiten am Cusanus-Gymnasium und den Berufsbildenden Schulen in Wittlich, die Prüfung der Blindenhilfeleistungen, der Quartalsbericht der Gesamtverwaltung, der Ausbau der K 67 und K 138 bei Heidenburg, die Ortsdurchfahrt Niederscheidweiler, eine Holzhackschnitzelheizung in der BBS und Entscheidungen über Kulturförderanträge.

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