Denn in Wittlich ist was los

Bürgermeister Joachim Rodenkirch hat bei der gut besuchten Versammlung des Vereins Stadtmarketing Wittlich die Entwicklungen der Stadt Wittlich vorgestellt. Zum neuen Vereinsvorstand zählt nach Michael Groths Ausscheiden künftig Marko Geißler zusammen mit den bekannten Köpfen Udo Braun, Manfred Brand, Karsten Mathar.

 Die Millionen-Investitionen in Einkaufszentrum (Mitte rechts) und Fürstenhof (vorne) sieht die Stadtspitze als positive Zeichen für die Zukunft der Stadt. TV-Foto: Marietta Schmuhl-Daschner

Die Millionen-Investitionen in Einkaufszentrum (Mitte rechts) und Fürstenhof (vorne) sieht die Stadtspitze als positive Zeichen für die Zukunft der Stadt. TV-Foto: Marietta Schmuhl-Daschner

Wittlich. "Vielen Dank, den Ball nehme ich gerne auf und schieße dann auch das Tor." Die Reaktion des Bürgermeisters Joachim Rodenkirch auf die Frage eines Vereinsmitglieds war symptomatisch für die Linie, auf die der Stadtmarketingverein kommen will: Punkten für Wittlich.

So sagte Manfred Brand, zweiter Vorsitzender, in seinem Schlusswort: "Wir sollten die Chancen der Stadt am Schopf packen." Er blickte zurück: "Es ist zehn Jahre her, da habe ich mit Udo Braun in der Kaienburg gesessen. Wir hatten Visionen. Es ist unser Verein daraus geworden, dank Ihrer Mithilfe." Die Arbeit der Initiativgruppen soll intensiviert werden.

Der Vorsitzende Udo Braun warb beim zweistündigen Treffen: "Die Identität unserer Stadt dürfen wir nicht dem Zufall von Einzelaktionen überlassen. Wir brauchen Visionen. Wo wollen wir stehen in fünf, zehn Jahren?" Den Appell zum Bündeln der Kräfte und die Ausrichtung auf gemeinsame Ziele griff der Bürgermeister in seinem Vortrag über die Entwicklungen in der Stadt auf: "In Schlossgalerie und Fürstenhof werden von privater Seite 28 bis 30 Millionen Euro investiert auf relativ kleiner Fläche, um hier am Standort Geschäfte zu machen." Er sei optimistisch, dass das der Stadt neue Besucher bringe: "Die muss der Einzelhandel dann abgreifen."

Dazu müsse es auch eine Veränderung in den Köpfen geben, weg von einer Angsthaltung hin zu einer positiven Positionierung auch nach außen. Er gab auch ein Beispiel. So habe kürzlich ein Blockheizkraftwerkbauer die Verwaltung besucht und von der Autobahn aus die vielen Kräne gesehen. Für den Investor ein Indiz für wirtschaftliches Leben. "Diese Episode zeigt, wie Wahrnehmung stattfindet. Ganz einfach Kräne als Zeichen: Da ist was los."

Für seine erste Vorstellung beim Stadtmarketingverein erntete der Bürgermeister Applaus und Fragen: Für Details zum geförderten Projekt aktive Stadtzentren im Kernstadtbereich, über Möglichkeiten einer schöneren Begrünung bis zum Thema Verkehr interessierten sich die Mitglieder. Bei letzterem ging es um die detaillierten Vorschläge einer ehemals äußerst aktiven Initiativgruppe im Verein zu neuen Kreisverkehren, etwa an der "Schneck-Kreuzung".

Rodenkirch erklärte, zum einen sei die Stadt dabei nicht alleiniger Entscheider, zum anderen sei er dabei, manch verschlossene Tür zu öffnen: "Da ist auf emotionaler Ebene viel Porzellan zerschlagen worden." Er sagte grundsätzlich: "Wir haben Defizite. Es müsste irgendetwas passieren. Das stimmt. Deshalb sitzen wir hier."

Meinung

Frischer Wind zum Segelsetzen

Es waren 50 Interessierte, die das erste Signal setzten: Die Resonanz auf die Stadtmarketingversammlung war im Vergleich zur Vergangenheit groß. Der Brückenschlag zu den Anfängen des Vereins vor zehn Jahren zeigt: Es ist tatsächlich einiges passiert. Jetzt gilt es, wieder Schwung in den Verein zu bringen. Das können nur die Menschen selbst. Sie hatten sich zum Teil still verabschiedet, weil die frühere, intensive Arbeit mancher Initiativgruppe im Sande verlaufen ist. Aus Frust darüber hat mancher seine Segel gestrichen. Jetzt scheint ein frischer Wind zu wehen, und der ein oder andere will wieder bei der Mannschaft an Bord sein. Jetzt sind die Steuermänner gefragt, dieses wieder aktiv Mitmachen-Wollen zum "volle Kraft voraus" zu nutzen. s.suennen@volksfreund.de

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